Tegel Projekt Berlin: Auf dem Holzweg in die Zukunft

Die Architektin Gudrun Sack ist Co-Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH in Berlin. Fragt man sie nach der Bauwende, steht für sie fest: Holz ist ein echter Gamechanger, der einen Umschwung bewirken kann. Denn als Baumaterial bietet Holz einige Vorteile: Es eignet sich sehr gut für eine einfache Bauweise mit losen Elementen und Modulen, kann präzise vorgefertigt und auf der Baustelle schnell montiert werden. Und so lassen sich durch den Einsatz von Holz die Gesamtbauzeiten deutlich verkürzen.

Holzbau ist in Deutschland sehr beliebt
„Der Holzbau ist in Deutschland derzeit die beliebteste Bauweise“, erklärt Gudrun Sack im BPD Magazin der BPD Bouwfonds Immobilienentwicklung www.bpd.de. „Im Raum Berlin-Brandenburg wird er stark politisch gefördert“. Allerdings sei es ihrer Meinung nach wichtig, dass der Wohnungsbau immer ganzheitlich betrachtet wird. Und so steht für Gudrun Sack auch die Frage im Raum, wie im Hinblick auf den Klimawandel gebaut werden muss. Denn hier kann Holz ebenfalls überzeugen – beispielsweise als gute Lösung, um CO2 zu speichern.

Modellquartier in Holzbauweise
Wenn in Berlin mit Holz gebaut wird, setzt man vorzugsweise auf Holz aus der Region. Aus gutem Grund. „Wir haben in unserem Gebiet so viel Kiefernholz, um in den in den nächsten fünfzehn Jahren in ganz Berlin mit Holz bauen zu können. Wenn wir die vorhandenen Monokulturwälder nachhaltig bewirtschaften und in widerstandsfähige Mischkulturen umwandeln, wird das Bauen mit Holz zu einer echten Win-Win-Situation“, so Gudrun Sack.

Was Geschosswohnungsbau mit Holz angeht: Den kann man bald auch in Berlin TXL erleben. Mit dem Schumacher Quartier soll dort ein nachhaltiges Modellquartier in Holzbauweise entstehen. Geplant sind dabei sechs Wohngebäude mit Punkten bis zu 60 Metern Bauhöhe. Nachgedacht wird ebenfalls über neue Gebäudetypen, etwa „gestapelte“ Einfamilienhäuser mit attraktiven Terrassen. Eine Alternative zum Häuschen mit Garten im Umland – und eine Einladung zum Einzug in ein Modellprojekt, das in Zukunft zum Umdenken anregt. Die aktuelle Ausgabe des BPD Magazin ist hier verfügbar.

Holzbau Fertigung Berlin
Die Holzmodulbauweise ermöglicht eine schnelle Vorfertigung von Großbauprojekten. Foto: Kaufmann Bausysteme

Holz-Modulbauweise von Kaufmann Bausysteme etabliert sich in Berlin

Dass die Nachfrage nach Holzmodulen für den Bau von Schulen, Kitas, Studentenwohnheimen und Bürogebäuden in effizienter und nachhaltiger Holzmodulbauweise künftig zunehmen wird, erkannte Christian Kaufmann, Geschäftsführer des Vorarlberger Bauunternehmens Kaufmann Bausysteme, bereits vor einigen Jahren. So etablierte er eine Modulfertigung für den deutschen Markt in Berlin-Köpenick, die er in 2022 auf eine Produktionsfläche von 8.600 m² erweiterte. Neben der Erweiterung wurden 2 zusätzliche, modernste Fertigungsstraßen in Betrieb genommen. Hier entstehen die Module zum sogenannten HOMEB Schulhausbau in Holzmodulbauweise für den Bau von dringend benötigten Schulen im Großraum von Berlin als Holzmodulbau. Für ein Klassenzimmer werden 3 Raummodule benötigt. Die dann fertigen Module werden per LKW zur Baustelle gefahren und mittels Kran am richtigen Platz positioniert und von den Mitarbeitern vor Ort zusammengefügt.

Nach dem gleichen Prinzip wurde für das Parlamentsgebäude im Luisenblock West in Berlin dringend benötige Büroräume des deutschen Bundestages von Kaufmann Bausysteme als Generalunternehmer gefertigt. Im Berliner Parlamentsviertel entstanden 400 Büros, um den Raumbedarf des Bundestages kurzfristig zu decken. Die Gesamt-Projektzeit umfasste, beginnend mit einem Prüfauftrag zum Projekt vom September 2019, insgesamt 27 Monate, die Bauzeit weniger als 15 Monate. Das Gebäude mit sieben Stockwerken entstand nach Plänen des Architekturbüros sauerbruch hutton nahezu vollständig aus vorgefertigten Holzmodulen. Am 22. Dezember 2021 wurde das Büroprojekt termin- und kostengerecht an den Nutzer übergeben.

 

Brettschichtholz als tragendes Design-Bauelement

Im modernen Holzbau hat der Holzwerkstoff Brettschichtholz seinen festen Platz gefunden. Es besteht aus mindestens zwei Lamellen mit einer Dicke von größer gleich 6 mm bis einschließlich 45 mm, welche faserparallel miteinander verklebt sind. Zuvor werden die Lamellen visuell bzw. maschinell festigkeitssortiert und gehobelt.

Für die Produktion von verleimten Brettschichtholz wird meist Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche verwendet. Im Gegensatz dazu das Konstruktionsvollholz, das als ganzer voller Balken verwendet wird. Beide Holzwerkstoffe überzeugen durch eine schöne Oberfläche.

Welche konkreten Vorteile bietet Brettschichtholz gegenüber anderen Baumaterialien?

Brettschichtholz überzeugt mit einigen Vorteilen:

  1. Hohe Tragfähigkeit: Brettschichtholz ist ein sehr tragfähiges Baumaterial, das auch bei großen Spannweiten und Lasten eingesetzt werden kann. Es ist leichter als Stahl und Beton, aber dennoch sehr stabil und robust.
  2. Gute Formbarkeit: Durch die Verleimung von mehreren Schichten Holz kann Brettschichtholz in nahezu jede gewünschte Form gebracht werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich des modernen Holzbaus.
  3. Geringe Umweltbelastung: Holz als nachwachsender Rohstoff ist im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton und Stahl sehr umweltfreundlich. Die Herstellung von Brettschichtholz erfordert weniger Energie und verursacht weniger CO2-Emissionen als die Herstellung von Stahl und Beton.
  4. Gute Wärmedämmung: Holz hat von Natur aus eine gute Wärmedämmung, was den Energieverbrauch von Gebäuden reduziert und somit zur Energieeinsparung beiträgt.
  5. Hohe Brandsicherheit: Im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Stahl und Beton besitzt Holz eine höhere Brandsicherheit, da es bei einem Brand kontrolliert abbrennt. Die Holzbauteile selbst werden durch die einsetzende Holzkohlebildung geschützt.
  6. Schönes Aussehen: Brettschichtholz hat eine natürliche, warme Optik und kann daher auch als sichtbares Bauteil eingesetzt werden, was dem Gebäude eine besondere Ästhetik verleiht.

 

Brettschichtholz
Brettschichtholz als tragendes Design-Bauelement für den modernen Holzbau. Foto: HASSLACHER Gruppe

Anwendung von Brettschichtholz in Bauprojekten

Aufgrund dieser Vorteile wird Brettschichtholz in vielen Bauvorhaben als Baumaterial eingesetzt. Tragende Bauteile wie Balken und Stützen für Dach- und Deckenkonstruktionen, Treppen und Gebäudefassaden. Hier eine beispielhafte Aufstellung:

  1. Konstruktionen für Brücken, Sportstadien, Supermärkte, Museen, Arenen und andere große Gebäude.
  2. Moderner Holzbau für den Neubau von Wohngebäuden, Schulen und öffentlichen Gebäuden.
  3. Überdachungen für Carports, Terrassen und Vordächer.
  4. Holzfachwerkkonstruktionen für den Denkmalschutz.
  5. Wände für Konzertsäle und Theater.
  6. Hallenkonstruktionen mit weiten Spannweiten.
Brettschichtholz
Attraktive Brettschichtholz Konstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad. Foto: HASSLACHER Gruppe

Wenn ein Architekt mit Brettschichtholz planen möchte, gibt es einige Schritte, die er oder sie beachten sollte:

  1. Design: Der erste Schritt ist, das Design der Struktur zu planen und zu entwerfen, die mit Brettschichtholz gebaut werden soll. Es ist wichtig, die Anforderungen an die Struktur und die Größe der verwendeten Brettschichtholz-Balken zu berücksichtigen.
  2. Materialauswahl: Die Auswahl der richtigen Brettschichtholz-Sorten hängt von den Anforderungen an die Struktur ab, wie zum Beispiel der Tragfähigkeit, der Spannweite, der ästhetischen Anforderungen und der Umweltbedingungen.
  3. Verbindungen: Die Verbindungen zwischen den Brettschichtholz-Balken müssen sorgfältig geplant werden, um sicherzustellen, dass die Struktur stabil und sicher ist. Hierbei kann man auf verschiedene Verbindungstechniken, wie z.B. Holznägel, Bolzen oder Schrauben zurückgreifen.
  4. Statische Berechnungen: Vor der Konstruktion ist es ratsam, statische Berechnungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Struktur den Anforderungen entspricht und sicher ist.
  5. Detaillierte Pläne: Der Architekt sollte detaillierte Pläne mit Abmessungen und Spezifikationen der verwendeten Brettschichtholz-Balken erstellen, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiter die Struktur korrekt bauen können.
  6. Beratung mit Spezialisten: Es kann sinnvoll sein, rechtzeitig mit Fachleuten und Spezialisten im Bereich Brettschichtholz-Konstruktionen zu sprechen, um sicherzustellen, dass die Konstruktion sicher und effektiv geplant wird.

Indem der Architekt diese Schritte berücksichtigt und sorgfältig plant, kann er oder sie eine sichere und effektive Brettschichtholz-Konstruktion entwerfen, die den Anforderungen und Bedürfnissen des Projekts entspricht.

Fazit: Durch die Verwendung von Brettschichtholz als Baustoff können große und komplexe Strukturen mit hoher Tragfähigkeit und Stabilität realisiert werden. Außerdem ist es ein umweltfreundliches Baumaterial, das bei der Herstellung weniger Energie verbraucht als andere Baustoffe und bei der Entsorgung recycelt werden kann.

Dietrich’s PlanerSuite – durchgehende digitale Holzbauplanung

Sie sind Zimmerer, Architekt, Bauzeichner oder Planer und haben sich auf den Holzbau spezialisiert? Sie erstellen dabei Detail-, Entwurfs- und Eingabepläne und übergeben diese inhouse oder extern zur weiteren Werk- und Ausführungsplanung?

Dann bekommen Sie mit der neuen Dietrich’s PlanerSuite genau das richtige Werkzeug für das durchgängige Arbeiten in einem Modell!

Und Sie bekommen dieses Werkzeug genau zugeschnitten auf Ihre Anforderungen: Individuell nach Ihrem Anspruch! Ganz nach dem grundsätzlichen Versprechen von Dietrich‘s: „Sie haben die Idee, wir das Werkzeug“. Und dieses Werkzeug muss „scharf sein“ und für Ihre Ansprüche passen.

Mit der PlanerSuite arbeiten Sie bereits vom „ersten Mausklick“ in der Planung mit einem prozessorientierten Gesamtsystem. So können Sie ihr Holzbauprojekt ohne fehlerträchtige Schnittstellen und Übergabepunkte durchgängig bis zur Maschinenübergabe abwickeln.

Neben der durchgängigen Planung zählen die neuen, hervorragenden Möglichkeiten der Visualisierung und eine maßgeschneiderte und ergonomische Benutzeroberfläche zu den absoluten Highlights der PlanerSuite.

Das Programm erlaubt neben Grundansichten und Schnitten auch Ansichten mit der Darstellung von Schattenwurf und Tiefenwirkung. All das findet stets am vollständigen Gebäudemodell und eingebettet in das Geländemodell statt.

Die Modellbereiche ermöglichen die unmittelbare Aufbereitung der Planausgabe samt Visualisierung direkt am Gebäudemodell. Dabei bietet die neu entwickelte Bedienoberfläche mit Palettendialog dem Planer während der Arbeit jederzeit eine optimale Übersicht. Sie erlaubt stets den direkten Zugriff auf das Modell und die Darstellungsparameter. Die automatische Bemaßung, Schraffuren und Füllungen sind nur einige der vielen weiteren Funktionen der Dietrich’s PlanerSuite.

Dietrich's PlanerSuite
Mit der Dietrich’s PlanerSuite arbeiten Sie bereits vom „ersten Mausklick“ in der Planung mit einem prozessorientierten Gesamtsystem: Foto: Dietrich’s Technology GmbH

Selbstverständlich stehen dem Planer für die Kollaboration mit anderen Gewerken alle erforderlichen Import- und Exportschnittstellen zur Verfügung. Ein weiteres Highlight ist der Export in das optionale Dietrich’s Modul 3D-WebViewer. Dieser ermöglicht es beispielsweise auch den Auftraggebern, im 3D-Modell zu navigieren. Mit der hier seit der Version 23 neu enthaltenen Szenefunktion können Details kommentiert und darüber zwischen Bauleuten und dem Planer digital kommuniziert werden.

Worauf können sich Bauzeichner, Architekten und Holzbauplaner freuen?

  • Sie bekommen ein typisches Weißmodell im 3D, auch exportierbar mit dem optionalen Modul 3D Web-Viewer.
  • Sie bekommen eine individuell gestaltbare, auf Holzbauarchitektur abgestimmte Plangestaltung.
  • Selbstverständlich sind Grundansichten, Geländemodell, umfangreiche Bibliotheken, Schatten- und Tiefeneffekte.
  • Sie arbeiten konsequent durchgängig in einem Gebäudemodell.

Ihre Vorteile im Überblick:

Die neue PlanerSuite von Dietrich’s erlaubt die optimale Planung in einem Gebäudemodell. Bereits vom ersten Entwurf an sind alle holzspezifischen Objekte vorhanden. So können Sie von der Entwurfs- über die Eingabe-, Genehmigungs- und Werkplanung bis hin zur vollständigen Arbeitsvorbereitung Ihren Holzbau ohne Systembrüche und damit effizient und intuitiv bearbeiten und Übertragungsfehler verhindern. Die PlanerSuite ist somit ein weiterer Schritt in Richtung Closed BIM.

Das ist Entwurf pur! Wir interpretieren Holzbauplanung neu.

Die Dietrich‘s PlanerSuite gibt es als Basic-, Professional- und Premium-Version.

Lassen Sie sich beraten!

Dietrich’s PlanerSuite feiert auf den bevorstehenden Messen BAU2023 und LIGNA2023 Premiere. Bitte registrieren Sie sich über die Messelinks und Sie bekommen kostenlose Eintrittskarten für Ihren Messebesuch.

Investoren und Kommunen müssen klimafreundlich bauen

Investoren und Kommunen müssen klimafreundlich bauen, weil der Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit darstellt. Der Bausektor ist dabei ein entscheidender Faktor, da er einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch, den Treibhausgasausstoß und die Umweltauswirkungen hat.

Durch klimafreundliches Bauen und Sanieren können Investoren und Kommunen dazu beitragen, den Energiebedarf von Gebäuden zu senken, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Durch die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien und die Implementierung von energieeffizienten Gebäudetechnologien kann der ökologische Fußabdruck von Gebäuden minimiert werden.

Durch die Nutzung von nachhaltigen Baumaterialien wie Holz und die Verwendung von Energieeffizienzmaßnahmen wie Wärmedämmung, effizienten Heizungs- und Kühlsystemen und intelligenten Steuerungssystemen können Gebäude signifikante Einsparungen bei Energiekosten und Treibhausgasemissionen erzielen.

Klimafreundliches Bauen durch Investoren und Kommunen sorgt für mehr Klimaschutz

Klimafreundliches Bauen ist jedoch nicht nur aus ökologischen Gründen wichtig, sondern auch aus ökonomischen Gründen. Die steigenden Energiekosten und die immer strengeren Umweltvorschriften machen es zunehmend rentabel, in klimafreundliche Gebäude zu investieren. Durch den Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und Energieeffizienzmaßnahmen können die Betriebskosten von Gebäuden reduziert werden, was langfristig zu Kosteneinsparungen führen kann.

Investoren und Kommunen
Durch den mehrgeschossigen Holzbau ergeben sich für Investoren und Kommunen neue Gebäudekonzepte: Foto: Garbe Immobilien Projekte

Insgesamt ist die Substitution von herkömmlichen Baustoffen ein notwendiger Schritt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und eine nachhaltigere Bauweise zu erreichen

Investoren und Kommunen, die sich für das klimafreundliche und CO2-neutrale Bauen interessieren, suchen in der Regel nach Bauprojekten, die ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich rentabel sind. Sie sind sich bewusst, dass herkömmliche energieintensive Baumaterialien und Baumethoden in der Regel eine hohe CO2-Belastung aufweisen und zur Verschärfung der Klimaerwärmung beitragen. Aus diesem Grund suchen sie nach baulichen Alternativen, die eine geringere Umweltbelastung ausweisen und emissionsarm sind.

Holz gilt als eines der nachhaltigsten Baumaterialien, da es erneuerbar, recycelbar, biologisch abbaubar und bei richtiger Anwendung CO2-neutral ist. Investoren und Kommunen, die an klimafreundlichem Bauen interessiert sind, schätzen daher die Möglichkeit, auf dem Ratgeber-Portal Holzbauwelt.de eine breite Palette von Informationen und Ressourcen zu finden die bereits bei Bauprojekten im mehrgeschossigen Holzbau umgesetzt wurden.

Insgesamt ist klimafreundliches Bauen also nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine ökologische und ökonomische Chance für Investoren und Kommunen, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

Gumpp & Maier GmbH ist ein klimaneutrales Unternehmen

Von der Initiative Klimaschutz Holzindustrie ist die Gumpp & Maier GmbH aus dem oberschwäbischen Binswangen als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert worden. Die zu den führenden europäischen Holzbauunternehmen zählende Gumpp & Maier GmbH erstellt Wohn- und Gewerbebauten mit dem klimaneutralen Baustoff Holz.

Durch den Beitritt zur Klimaschutz Initiative der Holzindustrie hat sich das Unternehmen freiwillig dazu verpflichtet, alle 2 Jahre seine CO2-Emissionen zu prüfen und Reduzierungsmaßnahmen zu erarbeiten. Dies ist ein weiterer Beitrag den Gumpp & Maier GmbH zum aktiven Klimaschutz leisten.

Klimaneutral
Das Holzbauunternehmen Gumpp & Maier GmbH wurde als klimaneutrales Unternehmen von der Initiative Klimaschutz Holzindustrie zertifiziert. Foto: Gumpp & Maier GmbH

Holzindustrie stößt Veränderungen zur Klimaneutralität an

Steigender Meeresspiegel, schneelose Gipfel, Waldbrände – der Klimawandel ist längst keine Theorie mehr. Die Initiative Klimaschutz Holzindustrie hat erkannt, dass wir jetzt handeln müssen. Gemeinsam mit dem Hauptverband der Holzindustrie (HDH) legt sie den Grundstein für eine nachhaltige Holzindustrie und strebt eine klimaneutrale Branche an.

Jedes Unternehmen, das der Initiative KLIMASCHUTZ HOLZINDUSTRIE beitritt, erkennt die Leitlinien an, trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck der Holzbranche dauerhaft zu reduzieren und nach Möglichkeit unvermeidbare Emissionen nachhaltig zu kompensieren.

Den Mitgliedern bietet die Klimaschutz Initiative dabei die folgenden Leistungen an:

  • CO2-Bilanzierung nach dem GHG Protocol
  • Erarbeitung von individuellen Reduktionsmaßnahmen
  • Kompensation nicht vermeidbarer CO2-Emissionen anhand zertifizierter Projekte
  • Weiterführende Beratungsleistungen

Klimaneutralität im Baubereich durch den Baustoff Holz

Holz als Baustoff gilt im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton oder Stahl als umweltfreundlicher und nachhaltiger, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Allerdings ist die Frage, ob Holz als Baustoff klimaneutral ist, nicht einfach zu beantworten, da es auf verschiedene Faktoren ankommt. Wie bei anderen energieintensiven Baustoffen müssen auch die Transportwege, die Energiebilanz bei der Verarbeitung sowie die Art und Weise, wie das Holz genutzt wird, berücksichtigt werden. Auch die Entsorgung des Holzes nach seiner Nutzung als Baustoff spielt eine Rolle.

In Bezug auf die Kohlenstoffbilanz ist Holz ein vielversprechender Baustoff, da es im Wachstum Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnimmt und bindet. Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, bei der gleichzeitig für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird, ist das entnommene Holz kohlenstoffneutral. Bei der Verarbeitung und Nutzung als Baustoff ist das Kohlenstoffdioxid im Holz gebunden und trägt somit nicht zur Erderwärmung bei. Wenn das Holz dann für den Bau eines Gebäudes verwendet wird, bleibt der Kohlenstoff weiterhin gebunden, solange das Gebäude steht.

Gumpp & Maier GmbH
Klimaneutrale Gebäude erschaffen mit dem nachwachsenden Rohstoff holz. Foto & Gumpp & Maier GmbH

Darüber hinaus kann Holz als Baustoff auch dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Gebäuden zu reduzieren, da es im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton und Stahl weniger Energie benötigt, um produziert und transportiert zu werden. In der Regel ist der Energieaufwand für die Herstellung von Holzbaustoffen geringer als bei anderen Materialien, da Holz ein natürlicher Rohstoff ist und in der Regel nur wenig Verarbeitung benötigt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Einsatz von Holz als Baustoff in vielen Fällen eine klimafreundliche Alternative darstellt. Aber auch hier gilt es, den Einsatz von Holz sorgfältig zu planen und zu optimieren, damit klimafreundliche Wohn- und Objektbauten entstehen können.

Wohnbau-Booster zündet Wohnraumförderprogramm in Bayern

Mit einem Wohnbau-Booster begegnet der Freistaat Bayern der Wohnungsbaumisere, wie aus einem Bericht der Kabinettssitzung vom 16.01.2023 hervorgeht und stockt seine Wohnraumförderprogramme massiv auf, einhergehend mit einer weiteren Mobilisierung von Bauland.

Die Rahmenbedingungen für den Bau neuer und kostengünstiger Wohnungen sind schwierig. Hohe Kosten und unsichere Förderung auf Bundesebene haben private Wohnungsbauunternehmen allein in Bayern zur Streichung von 2.000 Wohnungen veranlasst, die 2023 hätten gebaut werden sollen. Mit breit angelegten Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene soll der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt gegengesteuert werden.

Der Freistaat antwortet mit einem Wohnbau-Booster Bayern. Kern sind eine massive Aufstockung der bayerischen Wohnungsbauförderprogramme und die Mobilisierung von Bauland:

1. Weiterentwicklung bayerischer Wohnraumförderprogramme:
Unter anderem Verdoppelung der objektabhängigen Darlehen von 25 auf durchschnittlich 50 Prozent im Mietwohnungsbau mit Zinssatz von 0,5 Prozent pro Jahr über gesamte Laufzeit; Erhöhung des allgemeinen Zuschusses von 500 auf bis zu 600 Euro pro Quadratmeter im Mietwohnungsbau sowie Extra-Förderung bei Bau von Mietwohnungen in Ortskernen; Anreize für längere Bindungszeiten von bis zu 55 Jahren; Verlängerung des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm bis 2030; für Kommunen Erhöhung des Zuschusses von Maßnahmen im Bestand von 30 auf 40 Prozent; Verlängerung der Belegungsbindungen auf 25 Jahre; Erhöhung des Zweiterwerbszuschusses von 30.000 auf bis zu 50.000 Euro und pro Kind von 5.000 auf 7.500 Euro in der Eigenwohnraumförderung.

2. Verbilligte Abgabe von Wohnbaugrundstücken im Erbbaurecht:
Verbilligte Abgabe von geeigneten staatlichen Grundstücken im Erbbaurecht an staatliche Wohnungsbaugesellschaften; Prüfung, ob und wie bei fehlendem Staatsbedarf die verbilligte Abgabe auch an Kommunen erfolgen kann, die sozialen Mietwohnungsbau betreiben; Erbbauzins bis zu null Prozent während gesamter Dauer der Sozialbindung.

3. Aufstockung des Kapitals der BayernHeim:
Erhöhung des Eigenkapitals von 500 Millionen Euro um 250 Millionen Euro für künftige Projekte in einem schwieriger werdenden Markt.

4. Stärkung der Innenentwicklung:
Kombination von Wohnraum- und Städtebauförderung zur Förderung von Sanierungen leerstehender Gebäude in Ortskernen.

Wohnbau-Booster
Die neuen Wohnbauförderprogramme in Bayern sollen sich als Wohnbau-Booster erweisen. Foto: holzbauwelt.de

5. Ausweitung der Spielräume für experimentellen, einfachen Wohnungsbau:
Flexibleres Baurecht für mehr Spielräume von Planerinnen und Planern; Orientierung am Gedanken des Gebäudetyps E.

Gleichzeitig muss auch der Bund nachziehen und konsequente Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus ergreifen. Dafür stellt die Staatsregierung klare Forderungen an die Bundesregierung:

1. Mehr Investitionsanreize für Wohnungsneubau schaffen:
Dauerhafte Einführung einer degressiven Abschreibung für Mietwohnungsneubau; Steuerbegünstigung für selbstgenutztes Wohneigentum; Länderöffnungsklausel bei Grunderwerbsteuer; Regionalisierung von Erbschaft- und Schenkungsteuer.

2. Sicherheit und Erhöhung von KfW-Förderung:
Sicherheit durch höhere und dauerhafte Förderung; alternativ zu Darlehen auch wieder Zuschüsse nötig; keine weitere Verschärfung der technischen Anforderungen an Gebäude, die zusätzlich Baupreise erhöhen.

3. Mehr Möglichkeiten bei Baulandmobilisierung:
Befreiung von Bebauungsplan nicht nur im angespannten Wohnungsmarkt, sondern mit Zustimmung der Kommunen überall in Bayern.

4. Weitere Maßnahmen im Bauplanungsrecht:
Unter anderem Ausbau des beschleunigten Bebauungsplanverfahrens und Baurecht auf Zeit.

5. Sicherheit für private Vermieter:
Änderungen im Mietrecht sorgfältig abwägen; Maßnahmen wie Mietenstopp oder Mietendeckel, die zu weitgehend in die Rechte der privaten Vermieter eingreifen, als investorenfeindlich ablehnen.

6. Baukindergeld 2 für Familien:
15.000 Euro pro Kind über 10 Jahre bei Haushaltseinkommen von maximal 100.000 Euro.

Der Freistaat wird die Forderungen gegenüber der Bundesregierung in Form einer Bundesratsinitiative an den Bund adressieren. Bayern legt mit seinen eigenen Maßnahmen vor. Der Bund muss nachziehen und Verantwortung für neuen und kostengünstigen Wohnraum übernehmen, denn Wohnen ist heute mehr denn je eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit.

Klimaland Bayern und Holzbauförderprogramm setzt Impulse

Mit der Regierungserklärung „Klimaland Bayern“ vom 21. Juli 2021 wurde das Ziel festgelegt, dass Bayern bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde u.a. der Holzbau zu einem wichtigen Bestandteil der staatlichen Klimastrategie erklärt. Der Baustoff Holz soll aufgrund seiner Klimawirksamkeit, insbesondere der Fähigkeit zur langfristigen Bindung von CO2 als nachwachsender Rohstoff sowie der Reduktion von energiebedingten CO2-Emissionen noch stärker gefördert werden.

holzbauzuschuss bayern
Der Holzbauzuschuss in Bayern kann weiterhin über den 31.12.2022 hinaus beantragt werden.

Mit der Einführung der Bayerischen Förderrichtlinie Holz – BayFHolz setzt der Freistaat Bayern neue Impulse in der Klimastrategie. Das Bauministerium und das Forstministerium haben gemeinsam das Holzbauförderprogramm Bayern entwickelt. Mit dieser Veröffentlichung geben wir Interessierten einen Überblick über den Fördergegenstand, -Art und -Modalitäten um mit dem Holzbau-Zuschuss möglichst viele Häuser in Holz zu realisieren.

Einen tabellarischen Überblick über die staatliche Wohnraumförderung in Bayern finden Sie in dieser Übersicht.

Hier eine Übersicht über die Förderrichtlinie Holz – BayFHolz in Bayern.

Forschungsprojekt LaNaSys will hybrides Brettsperrholz entwickeln

Das im Rahmen des Forschungsverbunds TUM.wood beantragte und Anfang April 2021 bewilligte Forschungsprojekt strebt die Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz an. LaNaSys steht für eine BSP-Produktentwicklung, die auf bisher kaum genutzte Laubholzqualitäten zurückgreift, somit zu optimierten Produkteigenschaften führt und die knapper werdende Ressource Nadelholz schont.

Das Vorhaben konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von Brettsperrholz. Bisher werden nahezu ausschließlich Bauteile aus qualitativ hochwertigem Nadelholz gefertigt. Sie werden daher bei absehbar sich verknappenden Ressourcen unter erheblichen Preisdruck geraten. Daher ist es notwendig, Modifikationen zu entwickeln, um damit die Verwendung von Laubholz sowie bisher wenig genutzter Nadelholzqualitäten zu ermöglichen.

Wegen des großen Produktionsvolumens eignet sich Brettsperrholz in seinen Mittellagen besonders gut zur Aufnahme großer Mengen von Schad- und Restholz, das bisher meist mit geringer Wertschöpfung nur thermisch verwertet oder zur Zelluloseherstellung verwendet wird – und damit die vorhandenen C-Speicherpotenziale nicht ausnutzt.

LaNaSys Brettsperrholz
Brettsperrholz wird bisher mehrlagig aus Fichte oder Birke gefertigt, künftig auch aus Laubholz. Foto: Hasslacher Gruppe

Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz

Die Weiterentwicklung zu hybriden Brettsperrholzdecken (HBSP) konzentriert sich außerdem auf die Reduktion der Bauteildicken durch Ausnutzung zweiachsiger Tragwirkung mit und ohne Betonverbund, mit und ohne zusätzlicher Brandschutzschichten (modifiziertes Cottonid). Ergebnis wird die vorwettbewerbliche Entwicklung der Deckensysteme bis zur Marktreife sein. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter Projektträgerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

Nach nun gut einem Jahr Forschungsfortschritt hat sich das gesamte LaNaSys-Team mit allen beteiligten Partnern aus der Praxis im November 2023 zu einem spannenden Austausch in München am Lehrstuhl für Architektur und Holzbau an der Technischen Universität München (TUM) getroffen. Für die Beteiligten war es ein Vergnügen, die vielfältigen Ergebnisse aus den Bereichen der Holzforschung, Holzbau und Baukonstruktion, Biogene Polymere, Betonforschung und Architektur, die an der TUM entstanden sind, zu diskutieren.

Schließlich ist es das Ziel von LaNaSys, gemeinsam nachhaltige Deckenelemente aus Holz zu entwickeln, die auf Grund ihres aufgelösten Aufbaus den Materialverbrauch von herkömmlichen Brettsperrholzdecken reduzieren, als auch auf unsere künftigen veränderten Ressourcen im Wald reagieren. Und sollten wir es schaffen, dass diese Elemente darüber hinaus verbesserte statische Eigenschaften aufweisen und der integrierte Brandstopp aus modifizierten Cottonid den notwendigen Brandanforderungen Stand hält, lassen sich so mit Sicherheit auch neue Einsatzgebiete für den mehrgeschossigen Holzbau erschließen.

Das Forschungsteam der TUMwood Gruppe:

Lehrstuhl für Holzforschung München | TUM
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion | TUM
Lehrstuhl für Biogene Polymere | TUM
Centrum für Baustoffe und Materialforschung | TUM
Lehrstuhl für Architektur und Holzbau | TUM

Quellen: tum.de, fnr.de

Kommunalen Holzbau richtig planen und ausschreiben

Eine neue Broschüre der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gibt Einblick in die Besonderheiten bei der Planung und Vergabe von öffentlichen Holzbauprojekten. Die Publikation mit dem Titel „Leitfaden Bauvergabe: Öffentliches Bauen & Sanieren mit Holz“ ist ab sofort als Print- und Online-Version über die Mediathek der FNR beziehbar.

Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen ist aktiver Klimaschutz. Durch den Baustoff Holz allein lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Materialien erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen einsparen. Bund, Länder und Kommunen haben hier als größte Gebäudebesitzer eine besondere Schlüsselrolle. Vielerorts entstehen Schulen, Kindergärten, Verwaltungsgebäude und ganze Wohnviertel in nachhaltiger Bauweise. Dabei gilt es – schon bei der Ausschreibung – die Besonderheiten von Holzbauten im Hinblick auf Planungsphasen, Vorfertigung und Digitalisierung zu berücksichtigen.

FNR-Leitfaden gibt Hilfestellung beim klimafreundlichen Bauen

Die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und Partnern der Charta für Holz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellte Broschüre richtet sich an kommunale Planer, Mitarbeitende in Bauämtern und Vergabestellen, Klimaschutzbeauftragte und alle am nachhaltigen kommunalen Bauen Interessierten. Sie stellt die Besonderheiten von Holz im Vergleich zum mineralischen Bauen heraus und gibt zahlreiche praktische Hilfestellungen. Denn: Holzbau ist anders, aber nicht komplizierter. Mit den richtigen Planungs-, Vergabe- und Bauabläufen können sowohl Baugeschwindigkeit als auch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Bauprojekten entscheidend verbessert werden.

Komunalen Holzbau
Die Broschüre „Komunalen Holzbau richtig planen und ausschreiben“ gibt Hilfestellung bei der Planung und Vergabe von kommunalen Holzbauprojektengibt Hilfestellung bei der Planung und Vergabe von kommunalen Holzbauprojekten.

So gilt es beispielsweise, das traditionelle schrittweise Vorgehen im Bauprozess zu überwinden und stattdessen von Anfang an eine ganzheitliche integrale Planung vorzusehen, inklusive der damit verbundenen Änderungen in der Bauvergabe. Holzbaukompetenz sollte möglichst früh in den Planungsprozess eingebunden und alle Gewerke an einen Tisch gebracht werden. Der Leitfaden adressiert darüber hinaus Aspekte wie digitale Planung (Building Information Modelling, kurz BIM), Verschiebung von Leistungsphasen in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), Zusammenlegung von Losen, funktionale Ausschreibungen oder Qualitätssicherung durch Gütezeichen.

Kommunale Praxisbeispiele aus ganz Deutschland zeigen Holzbauprojekte in den Bereichen städtischer Wohnungsbau, Bauen mit Holz aus dem Kommunalwald, temporäres Bauen, Holzmodulbauweise, Ausbau und Erweiterung, Aufstockung sowie Funktionsgebäude von Feuerwehr bis Plenarsaal.

Die Broschüre steht in der FNR-Mediathek zum kostenfreien Download zur Verfügung: https://mediathek.fnr.de/leitfaden-bauvergabe.html .

Hintergrund:
Der Handlungsbedarf für Kommunen ist akut, denn das im Dezember 2019 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz schreibt eine Absenkung der CO2-Emissionen im Bereich Bauen und Gebäude von derzeit 118 Millionen Tonnen auf 70 Millionen Tonnen schon bis 2030 vor. Städte und Gemeinden spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Sie sind gleichsam Bauherr, Genehmigungsbehörde, Gestalter von Bebauungsplänen und ein Vorbild für Dritte. Der Einsatz von Baustoffen aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen rückt als Klimaschutz- und CO2-Senken-Strategie im Bausektor zunehmend in den Fokus und senkt den Bedarf an sogenannter grauer Energie. Anders als Beton und Stahl können pflanzliche Baumaterialien mit vergleichsweise geringem Energiebedarf erzeugt werden und entziehen der Atmosphäre im Wachstum zudem CO2, das im Baustoff für lange Zeiträume als Kohlenstoff gespeichert bleibt.

Mehrgeschossiger kommunaler Wohnungsbau im Prinz-Eugen-Park in München in Holzhybridbauweise. Foto ProHolzBayern

Die FNR unterstützt im Auftrag des BMEL bundesweit Forschungsvorhaben zum Thema Holzbau. Inhaltliche Schwerpunkte liegen dabei auf der Material- und Energieeffizienz, der Digitalisierung und der Laubholznutzung. Daneben informiert die FNR Bauherren und die breite Öffentlichkeit.

Um dem speziellen Informationsbedarf seitens der Kommunen zum Thema Holzbau zu begegnen, bietet die FNR mit der Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ (https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/grusswort) ein Forum für den Austausch der beteiligten Akteure. Die Seminarreihe wird im Auftrag des BMEL in Partnerschaft mit der Charta für Holz (https://www.charta-fuer-holz.de/),den kommunalen Spitzenverbänden und dem Informationsdienst Holz ausgerichtet. Die aktuelle Broschüre ist aus der Seminarreihe heraus entstanden.

Über die FNR
Die FNR ist als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe zuständig. Zusätzlich unterstützt sie das BMEL bei der Umsetzung der Torfminderungsstrategie und betreut weitere Förderprogramme. Dazu gehören u. a. die Bundeswaldprämie, der Waldklimafonds und die Richtlinie zur energetischen Nutzung von Wirtschaftsdüngern.

Weitere Informationen:

  • Online Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ – kostenfreies Informationsangebot der FNR in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Charta für Holz und dem Informationsdienst Holz:  https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/grusswort
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