Holzbau wird eine große Zukunft haben – neue Produktionshalle von Timber Homes

Mit der Aussage von Bundesbauministerin Klara Geywitz „Holzbau wird eine große Zukunft haben“ anlässlich der Einweihungsfeier der neuen Produktionshalle für Holzmodulelemente der Firma Timber Homes in Dorfen / Oberbayern, erfreute sie die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kunden des Unternehmens. Dass der Holzmodulbau eine wichtige Entwicklungsstufe in der Bauindustrie darstellt, unterstrich sie zudem mit dieser Aussage nachdrücklich.

Der serielle Holzmodulbau ermöglicht die effiziente Schaffung von dringend benötigtem nachhaltigen Wohnraum. Dabei werden die Holzmodule ausschließlich in der Produktionshalle des Holzbau-Unternehmens Timber Homes vorgefertigt und mit wettergeschützter Folie verpackt per LKW auf die Baustelle befördert. Hier werden die vorbereiteten Holzmodule durch die Zimmerer- und Montageleute millimetergenau an die richtige Stelle per Kran dirigiert und auf der Bodenplatte fix montiert. So entstehen Kindergärten, Schulen, Mitarbeiterwohnungen und Wohngebäude in serieller Holzmodulbauweise.

Timber Homes
Seriell vorgefertigte Raummodule in Holzbauweise werden komplett in der neuen Produktionshalle von Timber Homes gefertigt. Foto: Sigurd Maier / Holzbauwelt.de

In der neuen Produktionshalle auf dem ehemaligen Ziegeleigelände in Dorfen des Investors Rober Decker hat Timber Homes jetzt die optimale Möglichkeit täglich bis zu vier fertig installierte Wohnbaumodule herzustellen. Frau Geywitz reagierte im Beisein der beiden Geschäftsführer, Josef Huber von Huber & Sohn GmbH & Co. KG, Bachmehring und Robert Decker, Inhaber der Decker Group spontan: „hier entsteht genau das, von dem ich die ganze Zeit rede“ und outete sich als Fan der Holzmodulbauweise.

Serielle Modulfertigung ermöglicht effiziente Bauweise

In ihrer Rede vor 200 geladenen Gästen sagte die Ministerin Geywitz, dass heutzutage der Bausektor ein großer CO2-Emittent sei. Doch durch Holzbau könne das klimaschädliche CO2 bzw. der Kohlenstoff sogar in der Bausubstanz gespeichert werden. Die serielle Fertigung von Holzmodulen entspreche zudem dem Industriezeitalter. Damit seien dringend nötige Effizienzsteigerungen zu erreichen. „Wenn wir weiter so bauen wie bisher, brauchen wir 33 Prozent mehr Fachkräfte. Aber wo sollen wir die herbekommen?“, sagte Geywitz zum Ziel der Bundesregierung, 400 000 Wohnungen im Jahr zu bauen, 300 000 habe man nur geschafft.

Robert Decker erwähnte in seiner Begrüßungsrede unter anderem: „Wir kommen weg von unserer Manufaktur zur industriellen Modulfertigung“ und ergänzte „in der alten Halle haben wir noch jedes Modul per Hand geschoben.“ Und trotzdem seien dort bereits 25 000 Quadratmeter Wohnfläche schlüsselfertig produziert worden. Die beiden Geschäftspartner von Timber Homes wollen sich neben den bereits in Holzmodulbauweise errichteten Wohnanlagen, Kindergärten, Mitarbeiterwohnungen auch den technischen Herausforderungen mit dem Bau eines achtgeschossigen Gebäudes komplett mit Massivholzmodulen inklusive Aufzugsschacht und Treppenhaus stellen. Außerdem soll auch das Segment Reihenhaus vorgefertigt aus drei bis fünf Modulen im neuen Werk angegangen werden.

Timber Homes
Bundesbauministerin Klara Geywitz war der Hauptgast bei der Einweihung der neuen Produktionshalle von Timber Homes in Dorfen. Foto Sigurd Maier / Holzbauwelt.de

Timber Homes im Austausch mit der Politik

Bei der Führung durch die Produktionsstraße von Timber Homes setzten die Holzbauer, Abgeordnete und Ministeriumsvertreter/innen ihre Fachgespräche fort. Ingrid Simet, Ministerialdirektorin im bayerischen Bauministerium, bekam von Decker ein Lob für die neue Holzbaurichtlinie im Freistaat. Eine Hausaufgabe für Bund und Land formulierte der Unternehmer dann aber auch gleich. „Man muss von der gewerkeweisen Ausschreibung wegkommen“, sagte er im Hinblick auf die Vergaberichtlinien bei öffentlichen Bauten. Denn die Module von Timber Homes kommen gefliest, gestrichen, eingerichtet und mit kompletter Badinstallation auf den Baustellen an. „Wir überarbeiten gerade die Vergaberichtlinien“, erwiderte Geywitz.

Josef Huber, Geschäftsführer von Timber Homes und dem Holzbau-Unternehmen Huber & Sohn in Bachmehring als auch Robert Decker hatten sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung mit wichtigen Themen präpariert, so dass sie den politischen Verantwortungsträgern wichtige Impulse aus den Problemen des Mittelstands mit auf den Weg geben konnten. Bedingt durch den Fachkräftemangel landauf landab benötigen Unternehmen auch zwingend Mitarbeiterwohnungen um überhaupt welche gewinnen zu können. Was läge da näher, als im unmittelbaren Umfeld des Gewerbebetriebes wo ohnehin oft Baufläche vorhanden ist, Wohngebäude im Gewerbegebiet für Mitarbeiter/innen zur Verfügung stellen zu können, zeitlich begrenzt und durch Widmung eben ausschließlich für die Mitarbeiter/innen. Durch so eine von der Politik unterstützte Maßnahme in Zeiten knapper Kassen könnte privates Engagement und Kapital aktiviert werden.

Timber Homes
Die beiden Geschäftsführer Robert Decker (3. v. rechts) und Josef Huber (2. v. links) mit den Gästen aus der Politik beim Event in Dorfen. Foto: Sigurd Maier / Holzbauwelt.de

 

 

 

Holzbau: 40% weniger CO2-Emissionen als konventionelle Baustoffe

Ein Aktuelle Studie zeigt: Der Holzbau erzeugt in der Produktion rund 40% weniger Kohlenstoffemissionen als mineral-basierte Arten der Baukonstruktion. Die Tegel Projekt GmbH hat am 26.01.2024 gemeinsam mit der TU Berlin eine Studie zum nachhaltigen Holzbau veröffentlicht. Diese vergleicht sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion in Hinblick auf deren CO2-Bilanz am Beispiel des Schumacher Quartiers.

Mit dem Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel entsteht Deutschlands größtes urbanes Holzbau-Quartier. Der mit dem Quartier verbundene CO2-Fußabdruck soll möglichst geringgehalten werden. In dem einjährigen Forschungsvorhaben mit Studierenden der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Galina Churkina wurden die Wertschöpfungsketten im Holzbau am konkreten Beispiel des Schumacher Quartiers systematisch, empirisch und qualitativ untersucht.

Die jetzt vorliegende Studie „Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf – Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier“ analysiert sechs Arten der Baukonstruktion, die für das Schumacher Quartier in Erwägung gezogen werden, und liefert wichtige Erkenntnisse zu den folgenden Fragen:

  1. Welche Arten der Baukonstruktion sind am klimafreundlichsten im Hinblick auf ihre Kohlenstoffemissionen und die Kohlenstoffbindung?
  2. Welche Baustoffe und Gebäudeteile leisten den größten Beitrag zu den Kohlenstoffemissionen bei Produktion, Fertigung und Transport und welche Baustoffe binden den meisten Kohlenstoff?
  3. Ist der Einsatz von regionalem Holz und anderen regionalen Rohstoffen immer am klimafreundlichsten?
Holzbau
Podiumsdiskussion und Vorstellung der Holzbaustudie in Berlin: „Wie sieht nachhaltiger Holzbau der Zukunft aus?“ Foto: Tegel Projekt GmbH

Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potenzial zur Kohlenstoffbindung

Die Ergebnisse zeigen, dass holzbasierte Arten der Baukonstruktion im direkten Vergleich in der Produktion rund 40 Prozent weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als mineralbasierte Arten der Baukonstruktion. Mineralische Baustoffe wie Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potenzial zur Kohlenstoffbindung. Im Gegensatz dazu weisen holzbasierte Bauweisen aufgrund der höheren Mengen an organischen Materialien ein höheres Kohlenstoffbindungspotenzial auf. Die Kohlenstoffbindung in biomasse-basierten Gebäuden reicht von 21,5 kt bis zu 70,3 kt und ist daher 4- bis 19-mal so groß wie bei mineralbasierten Arten der Baukonstruktion. Außerdem spielen Transportwege eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Kohlenstoffemissionen, wobei die Transportemissionen in hohem Maße von dem transportierten Gewicht abhängen.

„Die Studierenden der TU Berlin konnten für uns anwendungsorientiert, anhand eines konkreten Beispielgebäudes, die Vorteile des Holzbaus hinsichtlich geringerer Kohlenstoffemissionen und eines höheren Kohlenstoffbindungspotenzials nachweisen. Diese Ergebnisse haben Implikationen für nachhaltige Baupraktiken im Schumacher Quartier und weisen darauf hin, dass holzbasierte Bauweisen auch darüber hinaus eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Bauwesen bieten. Wir freuen uns auf den weiteren vertiefenden fachlichen Austausch, damit bald vom Schumacher Quartier ein wichtiges Signal für die Bauwende ausgehen kann“, sagt Gudrun Sack, Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH nach Veröffentlichung der Studie.

Der Holzbau unterstützt durch den geringeren Kohlenstoffausstoß die Klimaziele

„Die wegweisende Planung des Schumacher Quartiers, die auf den Einsatz von lokalem Holz setzt, erwies sich als ideale Fallstudie, zur tiefgreifenden Analyse umweltfreundlicher Baustoffe. In einer Zeit, in der nachhaltiges Bauen von entscheidender Bedeutung ist, zeigen unsere Ergebnisse vielversprechende Wege auf, wie der Einsatz von biomasse-basierten und emissionsarmen Baustoffen einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann,“ ergänzt Prof. Dr. Galina Churkina von der Technischen Universität Berlin.

Holzbau
Laut einer Studie der Tegel Projekt GmbH mit der TU Berlin erzeugt der Holzbau 40 % weniger Kohlenstoffemissionen als mineralbasierte Baustoffe in der Produktion. Foto: Sigurd Maier / Holzbauwelt.de

Tegel Projekt GmbH

Die Tegel Projekt GmbH entwickelt im Auftrag des Landes Berlin die Flächen des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem Innovationspark für urbane Technologien, Berlin TXL – Urban Tech Republic, und einem smarten Wohnquartier, dem Schumacher Quartier. Das landeseigene Unternehmen beschäftigt ca. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich u. a. mit den Planungen für den Hochbau und die technische, energetische und verkehrliche Infrastruktur sowie mit der Vermarktung und der Kommunikation des Projektes in der Öffentlichkeit befassen.

Die gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin erstellte Studie ist die erste Veröffentlichung der neuen Reihe URBAN TECH STUDIES.

Quellen: Tegel Projekt GmbH, Holzbauwelt.de

Circular Wood – Forschungsbericht Kreislaufwirtschaft im Holzbau

Konkretes Projektziel von circularWOOD ist es, einen Beitrag zur Skalierbarkeit der Kreislauffähigkeit von Holzbauten in Deutschland zu leisten. Dazu müssen zwei Ebenen adressiert werden. Die Ebene der theoretischen Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung sowie die Ebene der Erfahrungen aus der Umsetzungspraxis.

Aus diesen Fragestellungen von circularWOOD werden konkrete Projektziele abgeleitet zu den Potenzialen des modernen Holzbaus im Kontext einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft:

■ Einordnung des kreislaufgerechten Bauens mit Holz und damit verbundenen Themen in den übergeordneten Forschungsstand zur Kreislaufwirtschaft und den zur Kreislaufwirtschaft im Holzbau.

■ Synthese der Erfahrungen aus der Umsetzung von Pilotprojekten im Kontext des Potenzials des industrialisierten, modernen Holzbaus.

■ Ableitung von Empfehlungen für (politische) Entscheidungstragende und Akteur:innen in der Planungs- und Umsetzungspraxis.

Der Fokus von circularWOOD liegt auf der kreislaufgerechten Umsetzung von Holzbauten in Deutschland. Damit soll eine Bestimmung der Rahmenbedingungen für Planungs- und Bauprozesse und Regularien, die auf Landesebene unterschiedlich sind, ermöglicht werden. Allerdings ist der moderne Holzbau in seiner Entwicklung in den Ländern des D-A-CH-Raumes übergreifend verknüpft.

Durch die Kooperation der Technischen Universität München mit der Hochschule in Luzern werden die Erfahrungen aus der Umsetzungspraxis in Deutschland durch solche in der Schweiz angereichert. Dadurch ist die Überprüfbarkeit gewährleistet, inwiefern national unterschiedlicher Rahmenbedingungen die Skalierbarkeit beeinflussen.

circularWOOD
Der Fokus von circularWOOD liegt auf der kreislaufgerechten Umsetzung von Holzbauten in Deutschland. Foto: Holzbauwelt.de

Notwendigkeit für eine Betrachtung der Kreislauffähigkeit im Holzbau

Die Bauindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Sie ist nach Angaben der Vereinten Nationen für etwa 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen und mehr als die Hälfte des weltweiten Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Um diese Emissionen zu reduzieren und die planetaren Grenzen zu beachten, sind nachhaltige Ressourcennutzung, der Einsatz erneuerbarer Ressourcen und der möglichst lange Verbleib von Baustoffen im Stoffkreislauf notwendig. Die Umsetzung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Holzbau wird umfassend diskutiert.

Das Forschungsprojekt circularWOOD greift relevante Fragestellungen zur Übertragung zirkulärer Prinzipien auf den modernen Holzbau auf. Der Bericht liefert einen Überblick zu den Erkenntnissen in der Literatur, analysiert Hemmnisse und Potenziale aus Sicht der Holzbaubranche, fasst Erfahrungen aus ersten Umsetzungsprojekten zusammen und skizziert Elemente für ein zukünftiges Bild der Kreislaufwirtschaft im Holzbau. Im Fokus des Projekts steht eine hochwertige stoffliche Nachnutzung,

Projektteam, Organisation, Kooperationspartnerinnen von circularWOOD

Das Projekt wird von zwei Forschungspartnerinnen, die eine langjährige Forschungszusammenarbeit über zahlreiche Projekte aufgebaut haben, durchgeführt:

■ Technische Universität München (TUM), School of Engineering and Design, Lehrstuhl für Architektur und Holzbau

■ Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Institut für Architektur (IAR), Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP)

Arbeitspakete

Für die Beantwortung der Forschungsfragen ist das Projekt in folgende Arbeitspakete gegliedert:

  • Themen- und Stakeholderanalyse
  • Design for Disassembly (DfD)
  • Zukunftsszenarien
  • Kommunikation (siehe Anlage III)

Dieses Projekt wurde gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln des Innovationsprogramms Zukunft Bau.

AUTORINNEN des Forschungsprojektes circularWood: Dr. Sandra Schuster, TU München und Dr. Sonja Geier, Hochschule Luzern.

Hier geht es zum Forschungsbericht circularWOOD Paradigmenwechsel für eine Kreislaufwirtschaft im Holzbau.

 

Der Aufstieg der Holzbauweise im mehrgeschossigen Bauen

Die Baubranche erfährt derzeit einen bedeutenden Wandel, da immer mehr Bauprojekte auf die Holzbauweise setzen. Diese Entwicklung erstreckt sich über verschiedene Bereiche, von Mehrfamilienhäusern bis hin zu modernen mehrgeschossigen Büro- und Verwaltungsgebäuden. In diesem Artikel werden die Gründe für diesen Trend und einige bedeutende Belege für die verstärkte Nutzung von Holz im Bauwesen beleuchtet.

Nachhaltigkeit als treibende Kraft: Ein wesentlicher Faktor, der den aktuellen Trend zur Holzbauweise vorantreibt, ist die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Bauprojekten. Holz, als nachwachsender Rohstoff, erfreut sich steigender Beliebtheit aufgrund seiner Umweltverträglichkeit. Im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen wie Beton und Stahl verursacht die Holzproduktion weniger Umweltauswirkungen, was in Zeiten des Klimawandels und steigenden Umweltbewusstseins besonders relevant ist.

Die innovative Holzbauweise ermöglicht flexible Gebäudetypen für Unternehmen

Technologische Innovationen im Holzbau: Die Holzbautechnologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, was den Einsatz von Holz in größeren und komplexeren Strukturen ermöglicht. Lamellierte Holzkonstruktionen und innovative Holzwerkstoffe wie Brettsperrholz (CLT) bieten nicht nur hohe Stabilität, sondern ermöglichen auch eine flexiblere Gestaltung von Gebäuden. Diese Technologien tragen dazu bei, die traditionellen Grenzen der Holzbauweise zu überwinden und eröffnen neue Möglichkeiten für Architekten und Bauherren.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderungen: Regierungen und lokale Behörden erkennen die Vorteile der Holzbauweise und implementieren zunehmend Gesetze und Vorschriften, die den Einsatz nachhaltiger Baustoffe fördern. Darüber hinaus werden in vielen Regionen finanzielle Anreize und Förderprogramme für Holzbauprojekte angeboten. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Umstieg auf Holz als Baustoff attraktiver zu gestalten und unterstützen die Bauindustrie bei der Umsetzung nachhaltiger Bauprojekte.

Holzbauweise
Die innovative Holzbauweise ermöglicht den Bau von mehrgeschossigen Verwaltungsgebäuden. Foto: Gumpp & Maier GmbH

Ästhetik und Architektur: Neben ökologischen und technologischen Faktoren spielt die Ästhetik eine entscheidende Rolle im Erfolg der Holzbauweise. Die natürliche und warme Ausstrahlung von Holz findet Anklang bei Architekten und Bauherren, die nicht nur nach umweltfreundlichen, sondern auch nach ästhetisch ansprechenden Baulösungen suchen. Die Verwendung von Holz ermöglicht es, modernes Design mit einer natürlichen Note zu verbinden, was zu einer gesteigerten Beliebtheit dieses Baumaterials führt.

Erfolgreiche Referenzprojekte als Inspiration: Schlussendlich tragen erfolgreiche Holzbauprojekte dazu bei, den Trend weiter zu verstärken. Ob es sich um beeindruckende Mehrfamilienhäuser, innovative Bürogebäude oder nachhaltige Verwaltungsgebäude mit hoher Energieeffizienz handelt – diese Referenzprojekte dienen als Inspiration und zeigen, dass Holz nicht nur eine ökologische Wahl, sondern auch eine technisch und ästhetisch überzeugende Option im zeitgenössischen Bauwesen ist.

Fazit: Die verstärkte Nutzung von Holz im Bauwesen ist mehr als ein vorübergehender Trend; sie spiegelt eine tiefgreifende Veränderung in der Baubranche wider. Getrieben von Nachhaltigkeitsbestrebungen, technologischen Fortschritten, unterstützenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Ästhetik von Holz, zeichnet sich die Holzbauweise als eine zukunftsweisende und vielseitige Option für die Bauindustrie ab.

Immobilienwirtschaft braucht Innovation und Nachhaltigkeit

Steckt die Immobilienwirtschaft in der Krise oder braucht sie neue innovative Geschäftsmodelle? Die internationale Immobilienmesse EXPO REAL in München vom 4.-6. Oktober 2023 hat in vielen Podiumsdiskussionen und Gesprächen mit Marktteilnehmern gezeigt, dass ein generelles Umdenken aufgrund der herrschenden Rahmenbedingungen in der Baubranche angesagt ist.

Die langanhaltende Phase extrem niedriger Zinsen hatte der Immobilienbranche außerordentliche Bedingungen geschaffen, die mit einhergehenden steigenden Bauzinsen und Materialkosten nun nicht mehr gegeben sind. In der aktuellen Krise sortiert sich die Branche neu.

Die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsgebieten ist nach wie vor hoch, wie kann bezahlbarer Wohnraum durch Wohnbaugesellschaften, Kommunen und Investoren geschaffen werden? Welche Überlegungen müssen hierbei angestellt werden?

Chancen der Immobilienwirtschaft im Neubausegment

Über Probleme in der Immobilienwirtschaft zu lamentieren bringt die Branche nicht weiter. Jetzt gilt es neue Chancen zu ergreifen, die mit dem Klimaschutz und der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum einhergehen.

Immobilienwirtschaft
Hohe Vorfertigung, schnelle mehrgeschossige Bauweise mit Holzmodulen. Foto: Holzbauwelt.de

Hier sind einige Überlegungen, die dabei eine wichtige Rolle spielen:

  1. Sozialer Wohnungsbau: Wohnbaugesellschaften und Kommunen können den sozialen Wohnungsbau fördern, indem sie gezielt Wohnungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stellen. Dies erfordert oft staatliche Unterstützung und Anreize, um die Kosten für Investoren zu senken.
  2. Innovative Finanzierungsmodelle: Investoren können von staatlichen oder kommunalen Finanzierungsprogrammen profitieren, die den Bau von bezahlbarem Wohnraum erleichtern. Beispielsweise könnten Steuervergünstigungen oder niedrige Zinssätze für Darlehen angeboten werden.
  3. Flächennutzung optimieren: Städte und Kommunen sollten die Flächennutzung optimieren, um mehr Wohnraum in bereits dicht besiedelten Gebieten zu schaffen. Dies kann die Umwandlung von Industrie- oder Gewerbegebieten in Wohngebiete beinhalten.
  4. Verdichtung und vertikale Entwicklung: In einigen Fällen ist die Vertikale, d.h. der Bau von Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern, eine Möglichkeit, um mehr Wohnraum auf begrenztem Raum zu schaffen.
  5. Öffentlich-private Partnerschaften: Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren kann dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Gemeinsame Investitionen und Ressourcen können die Kosten reduzieren.
  6. Nachhaltiges Bauen: Der Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und energiesparender Technologien kann langfristig die Betriebskosten senken und den Wohnraum bezahlbarer machen.
  7. Mietpreisregulierung: In einigen Ländern und Städten gibt es Mietpreisregulierungen, die die Mietkosten begrenzen. Dies kann dazu beitragen, dass Wohnraum bezahlbar bleibt, sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden, um negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt zu vermeiden.
  8. Soziale Integration: Bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist es wichtig, soziale Integration zu fördern. Dies kann durch die bewusste Planung von gemischten Wohnvierteln und die Bereitstellung von sozialen Diensten erreicht werden.
  9. Langfristige Perspektive: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum erfordert eine langfristige Perspektive. Investoren, Wohnbaugesellschaften und Kommunen müssen langfristige Strategien entwickeln, um die Nachfrage nach Wohnraum langfristig zu decken.
  10. Partizipation und Beteiligung: Die Beteiligung der Bürger und der lokalen Gemeinschaften an Entscheidungsprozessen und Planungen kann dazu beitragen, Akzeptanz und Unterstützung für bezahlbaren Wohnraum zu gewinnen.

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Ballungsgebieten erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise und die Bereitschaft aller Beteiligten, zusammenzuarbeiten, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen und eine ausgewogene Entwicklung zu fördern.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und der klimafreundliche Holzbau

Neben wirtschaftlichen Aspekten eröffnet auch die klimafreundliche Holzbauweise interessante Perspektiven. Sie ist nicht nur wettbewerbsfähig, sondern punktet auch mit einer positiven CO2-Bilanz. Sowohl im Neubau als auch beim Umbau kann der serienmäßige Einsatz von Holz die Kosten senken und die Baugeschwindigkeit erhöhen. Dies zeigt, dass die Krise für mutige und innovative Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten bietet.

Dass bereits heute attraktive mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise gefertigt werden, ist in der Immobilienwirtschaft noch viel zu wenig angekommen. Investoren und Kommunen können hier erhebliche Potentiale sowohl beim Wohnungsneubau wie auch im Gewerbebau heben.

Immobilienwirtschaft
Mehrgeschossige Gebäude in klimafreundlicher Holzbauweise bestechen mit hoher Vorfertigung und schnellerer Bauweise als konventionell gebaute Gebäude. Foto: Holzbauwelt.de

Standardisierung und serielles modulares Bauen

Der größte Hebel beim Bauen liegt nach wie vor in der Bauplanung. Standardisierung sowie serielles und modulares Bauen mit Holz sind Ansätze, die durch Effizienz- und Rationalisierungsgewinne erhebliches Potenzial zu Kosteneinsparungen im Wohnungsbau bergen. Durch Serienfertigung und /Nutzung von standardisierten Elementen und Modulen sind Material- und Herstellungskosteneinsparungen sowie eine Verkürzung der Bauzeiten und Arbeitskosten auf der Baustelle zu erzielen. Gleichzeitig reduzieren sich durch einfache Gebäudeformen, Grundrisse und die Beschränkung von Details die Planungsaufwände und Baukosten. Um diese Kosteneinsparpotenziale zu heben, braucht es allerdings beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie die Vereinfachung von baurechtlichen und bautechnischen Vorgaben

Umnutzung und Sanierung von Gebäuden

Die Umnutzung oder Sanierung von Gebäuden bietet vielversprechende Möglichkeiten. Diese Projekte sind nicht nur zeitsparender als Neubauten, sondern auch kostengünstiger – im Durchschnitt um rund die Hälfte. Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen zufolge könnten deutschlandweit etwa 235.000 zusätzliche Wohnungen geschaffen werden, wenn dieses Potenzial genutzt wird.

Potential durch Aufstockungen im Gebäudebestand

Das ökologische Potenzial durch Aufstockungen, Umwandlungen und Nachverdichtung bereits genutzter/versiegelter Flächen ist vor allem im Bereich der Vermeidung von Flächenverbrauch an Bodenfläche sehr bedeutsam. Im Vergleich zu Neubauvorhaben wird für Aufstockungen und Verdichtung bereits bebauter Flächen kaum neue Siedlungs-und Verkehrsfläche in Anspruch genommen, da vorwiegend auf bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden kann.

  • 1,1 Mio. bis 1,5 Mio. Wohneinheiten auf Wohngebäuden der 1950er-bis 1990er-Jahre
  • 20.000 Wohneinheiten oder soziale Infrastruktur auf Parkhäusern der Innenstädte.
  • 560.000 Wohneinheiten durch Aufstockung von Büro-und Verwaltungsgebäuden.
  • 350.000 Wohneinheiten durch Umnutzung des Überhangs (Leerstand) von Büro-und Verwaltungsgebäuden.
  • 400.000 Wohneinheiten auf den Flächen von eingeschossigem Einzelhandel, Discountern und Märkten, bei Erhalt der Verkaufsflächen.

In der Gesamtheit bieten die betrachteten Gebäudetypologien ein Potenzial von 2,3 Mio. bis 2,7 Mio. Wohnungen.

Neue Holzbau-Richtlinie für Baden-Württemberg

Bauen mit Holz soll in Baden-Württemberg mit der neuen Holzbau-Richtlinie 2023 künftig einfacher werden. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat eine neue Fassung der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen erlassen, und im Zuge dessen unter anderem eine neue Holzbau-Richtlinie (HolzBauRL) veröffentlicht.

Die Holzbau-Richtlinie konkretisiert die Brandschutzanforderungen an mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise: Bisher übliche Einschränkungen – zum Beispiel, dass jeder Einzelfall gutachterlich bewerten muss – werden zurückgenommen. Das schaffe Planungssicherheit für das Bauen mit Holz und spart Zeit und Geld. Ziel sei es, dass künftig noch mehr nachhaltige und innovative mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise im Land entstehen können. Baden-Württemberg möchte damit ein deutliches Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bauwesen setzen.

Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen

Die Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen konkretisiert die allgemeinen Anforderungen, die die baden-württembergische Landesbauordnung (LBO) an Gebäude und bauliche Anlagen stellt. Diese Anforderungen betreffen zum Beispiel die Standsicherheit, den Brandschutz, Schallschutz oder Umweltschutz: Sie sorgen dafür, dass Gebäude sicher sind und die Gesundheit ihrer Nutzerinnen und Nutzer nicht gefährden.

Die Verwaltungsvorschrift präzisiert diese abstrakten Anforderungen der LBO und führt technische Regeln wie DIN-Normen oder Regeln des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) als Technische Baubestimmungen ein. Damit bildet sie die Grundlage für die Planung, Bemessung und Ausführung von Gebäuden. Die Technischen Baubestimmungen sind von allen Baubeteiligten – Bauherren, Planern, Bauausführenden und Baurechtsbehörden – zu beachten. Die aktuelle Fassung der Verwaltungsvorschrift vom 12. Dezember 2022 ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

Holzbau-Richtlinie
Die Holzbau-Richtlinie erleichtert die Planungsprozesse für den innovativen mehrgeschossigen Holzbau in Baden-Württemberg spürbar. Foto: Holzbauwelt.de

Vier neue Richtlinien rund um den Brandschutz

Zusammen mit der Neufassung der VwV TB hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen vier Richtlinien, jeweils in der Fassung von Dezember 2022, veröffentlicht und als Technische Baubestimmungen bekanntgemacht:

  • Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (Leitungsanlagen-Richtlinie – LAR)
  • Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Lüftungsanlagen (Lüftungsanlagen-Richtlinie – LüAR)
  • Richtlinie über den baulichen Brandschutz im Industriebau (Industriebau-Richtlinie – IndBauRL)
  • Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Bauteile und Außenwandbekleidung in Holzbauweise (Holzbau-Richtlinie – HolzBauRL)

Neue Holzbau-Richtlinie mit praktischem Bauteilkatalog

Die neue Holzbau-Richtlinie basiert auf der länderübergreifend erarbeiteten Muster-Holzbau-Richtlinie von Oktober 2020. Sie konkretisiert die Brandschutzanforderungen an Gebäude der Klasse 4 und 5 (das heißt Gebäude mit einer Höhe des obersten Fußbodens von sieben bis 22 Metern über dem Gelände) in Holzbauweise und soll damit für eine breite Anwendung sorgen.

Ergänzt wird sie durch einen neuen, umfangreichen Bauteilkatalog in der Anlage zur VwV TB: Dieser zeigt Ausführungsbeispiele von Wänden, Decken und deren Fügungen in Holzbauweise, welche die Brandschutzanforderungen erfüllen. Das bietet nicht nur wertvolle Hinweise für die Praxis, sondern erweitert im Vergleich zur Muster-Holzbau-Richtlinie auch den Anwendungsbereich und Regelungsinhalt: Entsprechend neuester Erkenntnisse wird der umfassende Einsatz von Holz in Gebäuden der Klasse 4 und 5 ohne die bisher notwendige zeit- und kostenintensive gutachterliche Bewertung und bauaufsichtliche Entscheidung im Einzelfall möglich.

Quelle: Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, Architektenkammer Baden-Württemberg mit weiterführenden Links.

Fazit: Die neue Holzbau-Richtline in Baden-Württemberg ermöglicht den innovativen Holzbau im Südwesten und erleichtert beispielsweise die Tragwerksplanung zur Abbildung der Planungs- und Bauprozesse im Holzbau beim mehrgeschossigen Bauen.

Die Richtlinie können Sie hier herunterladen.

Holzbauinitiative stärkt klimafreundliches Bauen mit Holz

Eine Holzbauinitiative der Bundesregierung soll es richten: Viele Treibhausgase entstehen rund um unsere Gebäude: Beim Bau, aber auch beim Betrieb – etwa durch das Heizen. Doch klimafreundlich zu bauen ist möglich. Holz als Baustoff speichert CO2, statt es zu verursachen und soll zukünftig eine wichtigere Rolle beim Klimaschutz spielen. Rund 40 Prozent der gesamten Treibhausgase in Deutschland entstehen rund um Bau und Betrieb von Gebäuden.

Die Bundesregierung hat daher Maßnahmen für mehr Klimaschutz in diesem Bereich besonders im Fokus. Der Koalitionsvertrag sieht dafür unter anderem eine Holzbauinitiative vor. Damit soll Holz als Baumaterial insgesamt gefördert werden. Denn es ist das einzige Baumaterial und die einzige Bautechnik, mit der bislang im Tragwerk und der Gebäudehülle CO2 gespeichert werden kann.

Bundesregierung will Holzbauinitiative zum klimafreundlichen Bauen starten

Das Bundeskabinett hat Ende Juni 2023 den Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen. Dieser sieht insbesondere folgende Punkte vor:

  • Der Bund als Vorbild und Vorreiter im klima- und ressourceneffizienten Bauen
  • Stärkung von Forschung, Innovation, Modell- und Demonstrationsvorhaben
  • Ausbau von Bildung, Information, Beratung, Wissenstransfer und Fachkräftesicherung
  • Schaffung von Anreizen für ein klimafreundliches Bauen mit Holz, anderen nachwachsenden Rohstoffen sowie mit anderen nachhaltigen Bauweisen
  • Unterstützung des kreislaufgerechten und ressourceneffizienten Bauens
  • Sicherung nachhaltiger Rohstoffversorgung und Wertschöpfungsketten
  • Weiterentwicklung rechtlicher Rahmenbedingungen, Regelungen und Entscheidungsgrundlagen hinsichtlich Klimarelevanz und auf Grundlage einer sektorübergreifenden Treibhausgasbilanzierung
  • Datenerfassung, -haltung und Monitoring im Handlungsfeld Bauen und Wohnen insbesondere zur Evaluierung klimarelevanter Effekte.
Holzbauinitiative
Der Bund will als Vorbild im klima- und ressourceneffizienten Bauen vorangehen, wie hier beim Parlamentsgebäude als Holzmodulbau in Berlin. Foto: Holzbauwelt.de

CO2-Reduzierung und CO2-Speicherung durch den Holzbau

Klimaneutrales und schnelleres Bauen mit Holz hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da die Baubranche verstärkt nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen sucht, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen. Holz als Baustoff bietet hierbei viele Vorteile:

  1. Nachhaltigkeit und CO2-Speicherung: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und kann als Baustoff CO2 aus der Atmosphäre speichern. Bäume nehmen während ihres Wachstums CO2 auf, das im Holz gebunden bleibt, solange das Holz nicht verrottet oder verbrennt.
  2. Energieeffizienz: Holz hat eine gute Wärmedämmung und ermöglicht somit energieeffizientes Bauen. Holzkonstruktionen können den Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren, was wiederum den CO2-Ausstoß verringert.
  3. Schnelle Bauweise: Holzbauprojekte können oft schneller realisiert werden als traditionelle Beton- oder Ziegelbauten. Dies liegt daran, dass viele Holzbauteile im Werk vorgefertigt und dann auf der Baustelle schnell montiert werden können.
  4. Leichtbauweise: Holz ist im Vergleich zu Beton oder Stahl leichter, was den Transport und die Montage erleichtert. Dadurch können auch die Fundamente leichter dimensioniert werden.
  5. Flexibilität und Ästhetik: Holz bietet eine breite Palette von Designmöglichkeiten. Es kann für eine Vielzahl von Gebäudetypen und Stilen verwendet werden und verleiht den Strukturen eine warme und natürliche Ästhetik.
  6. Ressourceneffizienz: Bei der Herstellung von Holzbaustoffen wird weniger Energie benötigt als bei der Herstellung von Beton oder Stahl. Zudem können Reststoffe und Nebenprodukte der Holzverarbeitung wiederverwendet oder recycelt werden.

Klimafreundliches Bauen mit Holz ist bereits heute möglich. Die Holzbauunternehmen auf dem Ratgeber-Portal Holzbauwelt.de sind dazu in der Lage, vom Einfamilienhaus, Holzfertighaus bis zum mehrgeschossigen Wohnungsbau, Gewerbe-, Hallen- und Bürogebäuden.

Holzhybridbau für Gewerbe- und Geschosswohnungsbau

Der vorteilhafte Holzhybridbau bietet eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere im Gewerbe- und Geschoßwohnungsbau für Bürogebäude, Pflegeheime, Mehrgeschosswohnungen und öffentliche Bauten. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  1. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu traditionellen Baumaterialien wie Beton und Stahl. Der Einsatz von Holz im Bauwesen trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Gebäude zu reduzieren und zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
  2. Energieeffizienz: Holz hat hervorragende wärmedämmende Eigenschaften, was zu einem verbesserten Energieeffizienzstandard der Gebäude führt. Der Holzhybridbau ermöglicht den Einsatz modernster Dämmmaterialien in Kombination mit Holzstrukturen, was zu geringeren Heiz- und Kühlkosten führt.
  3. Schnellere Bauzeiten: Vorgefertigte Holzelemente können in kurzer Zeit hergestellt und vor Ort leicht montiert werden. Dies führt zu kürzeren Bauzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen, was insbesondere für gewerbliche Projekte von Vorteil ist, um schnell betriebsbereite Räumlichkeiten zu gewährleisten.
  4. Leichtbauweise: Holz ist im Vergleich zu Stahl und Beton ein leichteres Baumaterial. Dies reduziert das Gewicht des Gebäudes, was bei der Errichtung auf komplexen Grundstücken von Vorteil sein kann und auch die Anforderungen an das Fundament reduziert.
  5. Ästhetik und angenehmes Raumklima: Holz schafft eine warme und angenehme Atmosphäre in Innenräumen, die für Bürogebäude, Pflegeheime und Wohnungen besonders ansprechend ist. Die Verwendung von Holzoberflächen kann zu einer positiven Wahrnehmung und einem verbesserten Wohlbefinden der Nutzer beitragen.
  6. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Holzhybridstrukturen bieten eine hohe Flexibilität in der Gestaltung und ermöglichen es, verschiedene architektonische Konzepte umzusetzen. Dies ist insbesondere bei öffentlichen Bauten wichtig, die oft unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden müssen.
  7. Brandschutz: Die Tragwerksplanung im Holzbau setzt auf moderne Holzbautechniken und berücksichtigt auch den Brandschutz mit schwer entflammbaren Materialien und intelligenten Brandschutzkonzepten, um die Sicherheit des Gebäudes, der Bewohner und Nutzer zu gewährleisten.
  8. Gesundheitliche Aspekte: Holz ist ein natürliches Material und trägt dazu bei, dass die Innenraumluftqualität besser ist, da es keine schädlichen Emissionen abgibt. Dies ist insbesondere für Pflegeheime und öffentliche Bauten wichtig, in denen die Gesundheit der Bewohner und Besucher im Vordergrund steht.
Holzhybridbau
Der Holzhybridbau vereint die jeweiligen Stärken von Holz und Stahl/Beton ressourcenschonend. Foto: Huber & Sohn.

Durch die Kombination von Holz mit anderen Baumaterialien wie Stahl und Beton können die oben genannten Vorteile verstärkt und gleichzeitig die spezifischen Anforderungen an die Gebäude erfüllt werden. Der Holzhybridbau stellt somit eine zukunftsweisende und attraktive Option für den Gewerbe- und Geschosswohnungsbau dar, die ökologische, wirtschaftliche und ästhetische Aspekte miteinander vereint. Der mehrgeschossige Holzbau prosperiert mit genau dieser Bauweise, denn Investoren und Kommunen müssen klimafreundlich bauen.

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