Gumpp & Maier GmbH ist ein klimaneutrales Unternehmen
Von der Initiative Klimaschutz Holzindustrie ist die Gumpp & Maier GmbH aus dem oberschwäbischen Binswangen als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert worden. Die zu den führenden europäischen Holzbauunternehmen zählende Gumpp & Maier GmbH erstellt Wohn- und Gewerbebauten mit dem klimaneutralen Baustoff Holz.
Durch den Beitritt zur Klimaschutz Initiative der Holzindustrie hat sich das Unternehmen freiwillig dazu verpflichtet, alle 2 Jahre seine CO2-Emissionen zu prüfen und Reduzierungsmaßnahmen zu erarbeiten. Dies ist ein weiterer Beitrag den Gumpp & Maier GmbH zum aktiven Klimaschutz leisten.

Holzindustrie stößt Veränderungen zur Klimaneutralität an
Steigender Meeresspiegel, schneelose Gipfel, Waldbrände – der Klimawandel ist längst keine Theorie mehr. Die Initiative Klimaschutz Holzindustrie hat erkannt, dass wir jetzt handeln müssen. Gemeinsam mit dem Hauptverband der Holzindustrie (HDH) legt sie den Grundstein für eine nachhaltige Holzindustrie und strebt eine klimaneutrale Branche an.
Jedes Unternehmen, das der Initiative KLIMASCHUTZ HOLZINDUSTRIE beitritt, erkennt die Leitlinien an, trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck der Holzbranche dauerhaft zu reduzieren und nach Möglichkeit unvermeidbare Emissionen nachhaltig zu kompensieren.
Den Mitgliedern bietet die Klimaschutz Initiative dabei die folgenden Leistungen an:
- CO2-Bilanzierung nach dem GHG Protocol
- Erarbeitung von individuellen Reduktionsmaßnahmen
- Kompensation nicht vermeidbarer CO2-Emissionen anhand zertifizierter Projekte
- Weiterführende Beratungsleistungen
Klimaneutralität im Baubereich durch den Baustoff Holz
Holz als Baustoff gilt im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton oder Stahl als umweltfreundlicher und nachhaltiger, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Allerdings ist die Frage, ob Holz als Baustoff klimaneutral ist, nicht einfach zu beantworten, da es auf verschiedene Faktoren ankommt. Wie bei anderen energieintensiven Baustoffen müssen auch die Transportwege, die Energiebilanz bei der Verarbeitung sowie die Art und Weise, wie das Holz genutzt wird, berücksichtigt werden. Auch die Entsorgung des Holzes nach seiner Nutzung als Baustoff spielt eine Rolle.
In Bezug auf die Kohlenstoffbilanz ist Holz ein vielversprechender Baustoff, da es im Wachstum Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnimmt und bindet. Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, bei der gleichzeitig für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird, ist das entnommene Holz kohlenstoffneutral. Bei der Verarbeitung und Nutzung als Baustoff ist das Kohlenstoffdioxid im Holz gebunden und trägt somit nicht zur Erderwärmung bei. Wenn das Holz dann für den Bau eines Gebäudes verwendet wird, bleibt der Kohlenstoff weiterhin gebunden, solange das Gebäude steht.

Darüber hinaus kann Holz als Baustoff auch dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Gebäuden zu reduzieren, da es im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton und Stahl weniger Energie benötigt, um produziert und transportiert zu werden. In der Regel ist der Energieaufwand für die Herstellung von Holzbaustoffen geringer als bei anderen Materialien, da Holz ein natürlicher Rohstoff ist und in der Regel nur wenig Verarbeitung benötigt.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Einsatz von Holz als Baustoff in vielen Fällen eine klimafreundliche Alternative darstellt. Aber auch hier gilt es, den Einsatz von Holz sorgfältig zu planen und zu optimieren, damit klimafreundliche Wohn- und Objektbauten entstehen können.
Wohnbau-Booster zündet Wohnraumförderprogramm in Bayern
Mit einem Wohnbau-Booster begegnet der Freistaat Bayern der Wohnungsbaumisere, wie aus einem Bericht der Kabinettssitzung vom 16.01.2023 hervorgeht und stockt seine Wohnraumförderprogramme massiv auf, einhergehend mit einer weiteren Mobilisierung von Bauland.
Die Rahmenbedingungen für den Bau neuer und kostengünstiger Wohnungen sind schwierig. Hohe Kosten und unsichere Förderung auf Bundesebene haben private Wohnungsbauunternehmen allein in Bayern zur Streichung von 2.000 Wohnungen veranlasst, die 2023 hätten gebaut werden sollen. Mit breit angelegten Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene soll der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt gegengesteuert werden.
Der Freistaat antwortet mit einem Wohnbau-Booster Bayern. Kern sind eine massive Aufstockung der bayerischen Wohnungsbauförderprogramme und die Mobilisierung von Bauland:
1. Weiterentwicklung bayerischer Wohnraumförderprogramme:
Unter anderem Verdoppelung der objektabhängigen Darlehen von 25 auf durchschnittlich 50 Prozent im Mietwohnungsbau mit Zinssatz von 0,5 Prozent pro Jahr über gesamte Laufzeit; Erhöhung des allgemeinen Zuschusses von 500 auf bis zu 600 Euro pro Quadratmeter im Mietwohnungsbau sowie Extra-Förderung bei Bau von Mietwohnungen in Ortskernen; Anreize für längere Bindungszeiten von bis zu 55 Jahren; Verlängerung des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm bis 2030; für Kommunen Erhöhung des Zuschusses von Maßnahmen im Bestand von 30 auf 40 Prozent; Verlängerung der Belegungsbindungen auf 25 Jahre; Erhöhung des Zweiterwerbszuschusses von 30.000 auf bis zu 50.000 Euro und pro Kind von 5.000 auf 7.500 Euro in der Eigenwohnraumförderung.
2. Verbilligte Abgabe von Wohnbaugrundstücken im Erbbaurecht:
Verbilligte Abgabe von geeigneten staatlichen Grundstücken im Erbbaurecht an staatliche Wohnungsbaugesellschaften; Prüfung, ob und wie bei fehlendem Staatsbedarf die verbilligte Abgabe auch an Kommunen erfolgen kann, die sozialen Mietwohnungsbau betreiben; Erbbauzins bis zu null Prozent während gesamter Dauer der Sozialbindung.
3. Aufstockung des Kapitals der BayernHeim:
Erhöhung des Eigenkapitals von 500 Millionen Euro um 250 Millionen Euro für künftige Projekte in einem schwieriger werdenden Markt.
4. Stärkung der Innenentwicklung:
Kombination von Wohnraum- und Städtebauförderung zur Förderung von Sanierungen leerstehender Gebäude in Ortskernen.

5. Ausweitung der Spielräume für experimentellen, einfachen Wohnungsbau:
Flexibleres Baurecht für mehr Spielräume von Planerinnen und Planern; Orientierung am Gedanken des Gebäudetyps E.
Gleichzeitig muss auch der Bund nachziehen und konsequente Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus ergreifen. Dafür stellt die Staatsregierung klare Forderungen an die Bundesregierung:
1. Mehr Investitionsanreize für Wohnungsneubau schaffen:
Dauerhafte Einführung einer degressiven Abschreibung für Mietwohnungsneubau; Steuerbegünstigung für selbstgenutztes Wohneigentum; Länderöffnungsklausel bei Grunderwerbsteuer; Regionalisierung von Erbschaft- und Schenkungsteuer.
2. Sicherheit und Erhöhung von KfW-Förderung:
Sicherheit durch höhere und dauerhafte Förderung; alternativ zu Darlehen auch wieder Zuschüsse nötig; keine weitere Verschärfung der technischen Anforderungen an Gebäude, die zusätzlich Baupreise erhöhen.
3. Mehr Möglichkeiten bei Baulandmobilisierung:
Befreiung von Bebauungsplan nicht nur im angespannten Wohnungsmarkt, sondern mit Zustimmung der Kommunen überall in Bayern.
4. Weitere Maßnahmen im Bauplanungsrecht:
Unter anderem Ausbau des beschleunigten Bebauungsplanverfahrens und Baurecht auf Zeit.
5. Sicherheit für private Vermieter:
Änderungen im Mietrecht sorgfältig abwägen; Maßnahmen wie Mietenstopp oder Mietendeckel, die zu weitgehend in die Rechte der privaten Vermieter eingreifen, als investorenfeindlich ablehnen.
6. Baukindergeld 2 für Familien:
15.000 Euro pro Kind über 10 Jahre bei Haushaltseinkommen von maximal 100.000 Euro.
Der Freistaat wird die Forderungen gegenüber der Bundesregierung in Form einer Bundesratsinitiative an den Bund adressieren. Bayern legt mit seinen eigenen Maßnahmen vor. Der Bund muss nachziehen und Verantwortung für neuen und kostengünstigen Wohnraum übernehmen, denn Wohnen ist heute mehr denn je eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit.
Klimaland Bayern und Holzbauförderprogramm setzt Impulse
Mit der Regierungserklärung „Klimaland Bayern“ vom 21. Juli 2021 wurde das Ziel festgelegt, dass Bayern bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde u.a. der Holzbau zu einem wichtigen Bestandteil der staatlichen Klimastrategie erklärt. Der Baustoff Holz soll aufgrund seiner Klimawirksamkeit, insbesondere der Fähigkeit zur langfristigen Bindung von CO2 als nachwachsender Rohstoff sowie der Reduktion von energiebedingten CO2-Emissionen noch stärker gefördert werden.

Mit der Einführung der Bayerischen Förderrichtlinie Holz – BayFHolz setzt der Freistaat Bayern neue Impulse in der Klimastrategie. Das Bauministerium und das Forstministerium haben gemeinsam das Holzbauförderprogramm Bayern entwickelt. Mit dieser Veröffentlichung geben wir Interessierten einen Überblick über den Fördergegenstand, -Art und -Modalitäten um mit dem Holzbau-Zuschuss möglichst viele Häuser in Holz zu realisieren.
Einen tabellarischen Überblick über die staatliche Wohnraumförderung in Bayern finden Sie in dieser Übersicht.
Hier eine Übersicht über die Förderrichtlinie Holz – BayFHolz in Bayern.
Forschungsprojekt LaNaSys will hybrides Brettsperrholz entwickeln
Das im Rahmen des Forschungsverbunds TUM.wood beantragte und Anfang April 2021 bewilligte Forschungsprojekt strebt die Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz an. LaNaSys steht für eine BSP-Produktentwicklung, die auf bisher kaum genutzte Laubholzqualitäten zurückgreift, somit zu optimierten Produkteigenschaften führt und die knapper werdende Ressource Nadelholz schont.
Das Vorhaben konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von Brettsperrholz. Bisher werden nahezu ausschließlich Bauteile aus qualitativ hochwertigem Nadelholz gefertigt. Sie werden daher bei absehbar sich verknappenden Ressourcen unter erheblichen Preisdruck geraten. Daher ist es notwendig, Modifikationen zu entwickeln, um damit die Verwendung von Laubholz sowie bisher wenig genutzter Nadelholzqualitäten zu ermöglichen.
Wegen des großen Produktionsvolumens eignet sich Brettsperrholz in seinen Mittellagen besonders gut zur Aufnahme großer Mengen von Schad- und Restholz, das bisher meist mit geringer Wertschöpfung nur thermisch verwertet oder zur Zelluloseherstellung verwendet wird – und damit die vorhandenen C-Speicherpotenziale nicht ausnutzt.

Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz
Die Weiterentwicklung zu hybriden Brettsperrholzdecken (HBSP) konzentriert sich außerdem auf die Reduktion der Bauteildicken durch Ausnutzung zweiachsiger Tragwirkung mit und ohne Betonverbund, mit und ohne zusätzlicher Brandschutzschichten (modifiziertes Cottonid). Ergebnis wird die vorwettbewerbliche Entwicklung der Deckensysteme bis zur Marktreife sein. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter Projektträgerschaft der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).
Nach nun gut einem Jahr Forschungsfortschritt hat sich das gesamte LaNaSys-Team mit allen beteiligten Partnern aus der Praxis im November 2023 zu einem spannenden Austausch in München am Lehrstuhl für Architektur und Holzbau an der Technischen Universität München (TUM) getroffen. Für die Beteiligten war es ein Vergnügen, die vielfältigen Ergebnisse aus den Bereichen der Holzforschung, Holzbau und Baukonstruktion, Biogene Polymere, Betonforschung und Architektur, die an der TUM entstanden sind, zu diskutieren.
Schließlich ist es das Ziel von LaNaSys, gemeinsam nachhaltige Deckenelemente aus Holz zu entwickeln, die auf Grund ihres aufgelösten Aufbaus den Materialverbrauch von herkömmlichen Brettsperrholzdecken reduzieren, als auch auf unsere künftigen veränderten Ressourcen im Wald reagieren. Und sollten wir es schaffen, dass diese Elemente darüber hinaus verbesserte statische Eigenschaften aufweisen und der integrierte Brandstopp aus modifizierten Cottonid den notwendigen Brandanforderungen Stand hält, lassen sich so mit Sicherheit auch neue Einsatzgebiete für den mehrgeschossigen Holzbau erschließen.
Das Forschungsteam der TUMwood Gruppe:
Lehrstuhl für Holzforschung München | TUM
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion | TUM
Lehrstuhl für Biogene Polymere | TUM
Centrum für Baustoffe und Materialforschung | TUM
Lehrstuhl für Architektur und Holzbau | TUM
Quellen: tum.de, fnr.de
Kommunalen Holzbau richtig planen und ausschreiben
Eine neue Broschüre der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gibt Einblick in die Besonderheiten bei der Planung und Vergabe von öffentlichen Holzbauprojekten. Die Publikation mit dem Titel „Leitfaden Bauvergabe: Öffentliches Bauen & Sanieren mit Holz“ ist ab sofort als Print- und Online-Version über die Mediathek der FNR beziehbar.
Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen ist aktiver Klimaschutz. Durch den Baustoff Holz allein lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Materialien erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen einsparen. Bund, Länder und Kommunen haben hier als größte Gebäudebesitzer eine besondere Schlüsselrolle. Vielerorts entstehen Schulen, Kindergärten, Verwaltungsgebäude und ganze Wohnviertel in nachhaltiger Bauweise. Dabei gilt es – schon bei der Ausschreibung – die Besonderheiten von Holzbauten im Hinblick auf Planungsphasen, Vorfertigung und Digitalisierung zu berücksichtigen.
FNR-Leitfaden gibt Hilfestellung beim klimafreundlichen Bauen
Die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und Partnern der Charta für Holz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellte Broschüre richtet sich an kommunale Planer, Mitarbeitende in Bauämtern und Vergabestellen, Klimaschutzbeauftragte und alle am nachhaltigen kommunalen Bauen Interessierten. Sie stellt die Besonderheiten von Holz im Vergleich zum mineralischen Bauen heraus und gibt zahlreiche praktische Hilfestellungen. Denn: Holzbau ist anders, aber nicht komplizierter. Mit den richtigen Planungs-, Vergabe- und Bauabläufen können sowohl Baugeschwindigkeit als auch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Bauprojekten entscheidend verbessert werden.

So gilt es beispielsweise, das traditionelle schrittweise Vorgehen im Bauprozess zu überwinden und stattdessen von Anfang an eine ganzheitliche integrale Planung vorzusehen, inklusive der damit verbundenen Änderungen in der Bauvergabe. Holzbaukompetenz sollte möglichst früh in den Planungsprozess eingebunden und alle Gewerke an einen Tisch gebracht werden. Der Leitfaden adressiert darüber hinaus Aspekte wie digitale Planung (Building Information Modelling, kurz BIM), Verschiebung von Leistungsphasen in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), Zusammenlegung von Losen, funktionale Ausschreibungen oder Qualitätssicherung durch Gütezeichen.
Kommunale Praxisbeispiele aus ganz Deutschland zeigen Holzbauprojekte in den Bereichen städtischer Wohnungsbau, Bauen mit Holz aus dem Kommunalwald, temporäres Bauen, Holzmodulbauweise, Ausbau und Erweiterung, Aufstockung sowie Funktionsgebäude von Feuerwehr bis Plenarsaal.
Die Broschüre steht in der FNR-Mediathek zum kostenfreien Download zur Verfügung: https://mediathek.fnr.de/leitfaden-bauvergabe.html .
Hintergrund:
Der Handlungsbedarf für Kommunen ist akut, denn das im Dezember 2019 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz schreibt eine Absenkung der CO2-Emissionen im Bereich Bauen und Gebäude von derzeit 118 Millionen Tonnen auf 70 Millionen Tonnen schon bis 2030 vor. Städte und Gemeinden spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Sie sind gleichsam Bauherr, Genehmigungsbehörde, Gestalter von Bebauungsplänen und ein Vorbild für Dritte. Der Einsatz von Baustoffen aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen rückt als Klimaschutz- und CO2-Senken-Strategie im Bausektor zunehmend in den Fokus und senkt den Bedarf an sogenannter grauer Energie. Anders als Beton und Stahl können pflanzliche Baumaterialien mit vergleichsweise geringem Energiebedarf erzeugt werden und entziehen der Atmosphäre im Wachstum zudem CO2, das im Baustoff für lange Zeiträume als Kohlenstoff gespeichert bleibt.

Die FNR unterstützt im Auftrag des BMEL bundesweit Forschungsvorhaben zum Thema Holzbau. Inhaltliche Schwerpunkte liegen dabei auf der Material- und Energieeffizienz, der Digitalisierung und der Laubholznutzung. Daneben informiert die FNR Bauherren und die breite Öffentlichkeit.
Um dem speziellen Informationsbedarf seitens der Kommunen zum Thema Holzbau zu begegnen, bietet die FNR mit der Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ (https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/grusswort) ein Forum für den Austausch der beteiligten Akteure. Die Seminarreihe wird im Auftrag des BMEL in Partnerschaft mit der Charta für Holz (https://www.charta-fuer-holz.de/),den kommunalen Spitzenverbänden und dem Informationsdienst Holz ausgerichtet. Die aktuelle Broschüre ist aus der Seminarreihe heraus entstanden.
Über die FNR
Die FNR ist als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe zuständig. Zusätzlich unterstützt sie das BMEL bei der Umsetzung der Torfminderungsstrategie und betreut weitere Förderprogramme. Dazu gehören u. a. die Bundeswaldprämie, der Waldklimafonds und die Richtlinie zur energetischen Nutzung von Wirtschaftsdüngern.
Weitere Informationen:
- Themendossier „Bauvergabe: Öffentliches Bauen mit Holz“ mit Beiträgen, Praxisbeispielen, Checklisten zur Bauvergabe und Gütezeichen-Finder: https://nachhaltige-beschaffung.fnr.de/handlungsfelder/holzbau-richtig-ausschreiben
- Online Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ – kostenfreies Informationsangebot der FNR in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Charta für Holz und dem Informationsdienst Holz: https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/grusswort
Zwischenbericht BIMwood der TU München
Das Forschungsprojekt BIMwood befasst sich mit der Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette Planen und Bauen mit Holz und beschreibt Problemlösungsansätze, die maßgeblich zu einem CO2 neutralen Bauwesen beitragen: Die Nutzung des Baustoffs Holz und die industrialisierte Bauweise.
Grundlage bildet das Building Information Modeling (BIM) als Schlüsseltechnologie in Architecture, Engineering and Construction (AEC) mit tiefgreifenden Auswirkungen auf gängige Arbeitsmethoden. Construction 4.0 als Konzept, basiert auf der Digitalisierung der Bauwirtschaft einerseits und der Industrialisierung der Bauprozesse andererseits. Dieses Konzept wird im Bereich der Fertigung vorgefertigter Holzbauten partiell, aber noch nicht durchgängig in einer digitalen Kette umgesetzt. Die Produktion ist geprägt von einem hohen Grad der Off-Site-Fertigung. Ein Hindernis stellt der nicht standardisierte Datenaustausch zwischen den beteiligten Planenden und im Weiteren der Austausch mit dem ausführenden Unternehmen dar, der mit hohem Informationsverlust und Mehrarbeit verbunden ist.
Der vorgefertigte Holzbau beinhaltet eine hohe Anzahl zur Verfügung stehender Bauteilaufbauten. Ferner führen diese vielschichtigen Bauteilaufbauten zu einem höheren Komplexitätsgrad der Bauweise im Vergleich zu mineralischen Bauweisen. BIM Spezifika entwickeln sich vorwiegend entlang der (Planungs-) Prozesse des mineralischen Bauens, welche die spezifischen Anforderungen des vorgefertigten Holzbaus nicht berücksichtigen. Der höhere Komplexitätsgrad der Bauteilaufbauten und das Prinzip der Vorfertigung verlangen bereits in frühen Planungsphasen Entscheidungen und Festlegungen, welche geometrischen und alphanumerischen Informationen zu welchem Zeitpunkt in das Modell eines Holzbauprojekts einfließen.
Anforderungen des vorgefertigten Holzbaus werden identifiziert
Vor diesem Hintergrund wurden im Forschungsprojekt BIMwood unterschiedliche Fragestellungen erarbeitet, welche zunächst die besonderen Anforderungen des vorgefertigten Holzbaus identifizieren und in einem weiteren Schritt Lösungsansätze für unterschiedliche Themenfelder eines holzbauspezifischen BIM Prozesses entwickeln. Das betrifft neben einer Untersuchung auf Akteursebene, die der inhaltlichen Aspekte bis hin zur Beschreibung aktueller Defizite. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurde zunächst der Status Quo von BIM im Holzbau dargestellt. Weiter erfolgte die Beschreibung von BIMwood-Informationsaustauschanforderungen und es wurde die Entwicklung eines BIMwood Referenzablaufs dargestellt.

Für den BIMwood Referenzablauf notwendige Akteur:innen und die ihnen zugewiesenen Rollen wurden identifiziert und es wurde festgelegt, über welche holzbauspezifischen Kompetenzen die beteiligten Akteur:innen im BIM-Planungsprozess notwendigerweise verfügen müssen. Die Erarbeitung erfolgte auf Grundlage eines simulativen Methodenansatzes, der zwei Betrachtungsebenen beinhaltet: die deskriptive Ebene beschreibt die strukturierten multidisziplinären Daten, die prozessuale Ebene beschreibt die Austauschprozesse im Kontext der zugewiesenen Rollen.
In einem ersten Schritt wurde gemeinsam mit den Praxispartner:innen eine gemeinsame Anforderungsliste erarbeitet. Diese diente als Ausgangslage für die Umsetzung simulierter Fallbeispiele, die einen optimalen holzbauspezifischen BIM-Prozess nachbildeten. Entlang der Fallbeispiele wurden die Anforderungslisten evaluiert und verfeinert. Die anhand der Fallbeispiele erzielten Ergebnisse wurden mittels einer Merkmalliste formalisiert und definiert. In einem nächsten Arbeitsschritt werden die IAA (Informationsaustauschanforderungen) und die erarbeiteten Merkmallisten mit externen Expert:innen diskutiert und validiert um die Übertragbarkeit zu gewährleisten. Hier der Zwischenbericht zu BIMwood der TU München:
Am Forschungsprojekt beteiligtes Holzbau-Unternehmen: Gumpp & Maier GmbH, Binswangen.
Notwendigkeit einer Lebenszyklusbetrachtung
Bedingt durch den fortwährenden und sich beschleunigenden Klimawandel ist eine Lebenszyklusbetrachtung bei vielen Produkten und Bereichen eine absolute Notwendigkeit um die die bisher verursachten CO2-Emissionen zügig einzudämmen.
Der letzte IPCC-Bericht (2022) des Weltklimarates hat erneut die Notwendigkeit für eine sofortige und beschleunigte Reduktion der Treibhausgasemissionen belegt und ermittelt, dass die bisher vorgesehenen Klimaschutzmaßnahmen der Weltgemeinschaft nicht ausreichen, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung hat für Deutschland berechnet, dass das noch verfügbare faire CO2-Budget Deutschlands für einen 1,5°C-Pfad in 2031 abgelaufen ist2. Umfassende, tiefgreifende und zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen sind notwendig, um den globalen Klimawandel einzudämmen.
Mit dem Klimaschutzgesetz hat sich die Deutsche Regierung das Ziel gesetzt bis 2045 klimaneutral zu werden. Dies beinhaltet als Zwischenziele, dass bis 2030 im Vergleich zu 1990 65% weniger Treibhausgas (THG)-Emissionen ausgestoßen werden dürfen und im Jahr 2040 die Emissionen um mindestens 88% zu reduzieren sind.
Lebenszyklusbetrachtung im Gebäudebereich ist naheliegend
Gebäude spielen für das Erreichen dieser Ziele eine große Rolle. Blickt man nur auf die direkten Emissionen im Gebäudebereich, liegt der Anteil bei 16 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Doch je weiter man die Vorketten einbezieht, desto größer wird der Anteil. Werden auch die indirekten Emissionen hinzugezählt, also die Emissionen, die in der Energiewirtschaft anfallen zur Bereitstellung von Strom und Fernwärme, macht der Anteil des Gebäudebereichs fast ein Drittel der Gesamtemissionen aus.

Werden auch die Emissionen, die durch die Produktion von Baustoffen und -teilen, Anlagentechnik und den Bau selbst, anfallen einbezogen, liegt der Anteil bei ca. 40 Prozent der CO2-Emissionen. Der Bausektor in Deutschland ist darüber hinaus für fast die Hälfte des nationalen Abfallaufkommens verantwortlich. In 2019 fielen 230 Mio. Tonnen pro Jahr Bau- und Abbruchabfälle an. Nur 15,8 Mio. Tonnen des Abfallaufkommens im Gebäudebereich werden hochwertig wiederverwendet.
Die Notwendigkeit der Kreislauffähigkeit der im Bau verwendeten Materialien, auch zirkuläres Bauen genannt, wird hier deutlich. Erst durch eine Lebenszyklusperspektive auf den Gebäudesektor können die Emissionen und der ökologische Fußabdruck ganzheitlich und langfristig verringert werden.
Lebenszyklusanalyse misst den Energieverbrauch entlang der Lebenszeit
Während der Energiebedarf eines Gebäudes meist über den Wärme- bzw. Kälteenergiebedarf und den jährlichen Strombedarf gemessen wird, umfasst eine Lebenszyklusanalyse jede angefallene und zukünftig anfallende Energie, die ein Gebäude entlang der Lebenszeit bedarf. Die Lebenszyklusanalyse (auch Life Cycle Assessment, LCA) ist eine Ökobilanz, die einen rechnerischen Nachweis der ökologischen Wirkungen der im Bauwerk verwendeten Materialen darstellt.
Die Ökobilanz ist eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines oder mehrerer Produktsysteme auf Basis aller wesentlichen Stoff- und Energieströme. Sie beinhaltet die Erfassung der Stoff- und Energieströme (Sachbilanz), die Klassifizierung und Charakterisierung der erfassten Substanzen hinsichtlich ihrer Umweltwirkungen (Wirkungsabschätzung) und die anschließende Auswertung.
Fazit: Je mehr Menschen auf der Welt leben, desto mehr Wohnraum wird benötigt. Das ist nicht nur eine Frage von Kapazitäten – sondern auch eine des Klimaschutzes. Global werden jährlich über 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut. Bei dessen Herstellung fallen ganze 2,8 Milliarden Tonnen CO2 an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen – somit mehr als die globale Rechenleistung und der weltweite Flugverkehr zusammen. Klimafreundliche und nachwachsende Rohstoffe, wie z.B. Holz eignen sich als nachhaltiger Baustoff für die Reduzierung der CO2-Emissionen besser. Auch die Kombination von Beton und Holz als Holzhybridbau ist eine interessante Alternative für mehrgeschossige Gebäude zur Schaffung von Wohnraum.
Quellen: nachhaltigesbauen.de, energie-experten.org, IPCC-Bericht 2022
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