An Potenzial für eine sinnvolle Gebäudesanierung durch den Holzbau mangelt es nicht. Allein in Deutschland stehen rund 22 Millionen Gebäude, die ein Drittel der Treibhausgasemissionen unseres Landes verursachen. Während Neubauten relativ hohe Energiestandards erfüllen, kommt die energetische Sanierung der Bestandsgebäude seit Jahren nicht voran.
Unser Gebäudebestand ist veraltet und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit, Komfort und Energieeffizienz. Dabei sind diese Gebäude zur Erreichung der Klimaziele ein zentraler Hebel – etwa drei Viertel von ihnen wurden vor 1977 ohne Vorgaben für den Wärmeschutz errichtet.
Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, sollen deshalb bis spätestens 2050 alle Bestandsbauten in Deutschland klimaneutral saniert werden. Das stellt die ganze Bauwirtschaft und im Besonderen viele Wohnungsbauunternehmen vor große Herausforderungen.
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde als Anreiz der neue Bonus „Serielles Sanieren“ eingeführt. Seit 01.01.2023 gibt es einen 15 Prozent Bonus für serielle Sanierungen (SerSan-Bonus), zusätzlich zum Standardtilgungszuschuss von 20 % bzw. 15% für die Effizienzhausstufe 40 bzw. 55. Mit dem Programm des Bundes „Förderung der Seriellen Sanierung“ verfolgt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Ziel, die Gesamtenergieeffizienz im Gebäudebereich weiter zu steigern.
Gefördert wird dabei die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden unter Verwendung abseits der Baustelle vorgefertigter Fassaden- bzw. Dachelemente. Darüber hinaus gibt es weitere Kombinationsmöglichkeiten zur energetischen Sanierung und zur Erlangung des Bonus für die serielle Sanierung.
Mit Hilfe dieser Baumethode soll die Quote dieses Bausektors einen zusätzlichen Anschub erfahren. Im Vergleich zu zeitaufwändigen Lösungen vor Ort lassen sich solche Elemente mit deutlich reduziertem Aufwand montieren.
Der Einsatz vorgefertigter Bauteile aus Holz gehört im Neubaubereich schon lange zum Standard, so etwa im Holzfertigbau oder in der Gebäudehülle bei der Kombination von mineralischen Tragstrukturen mit nichttragenden Holzelementen. Gerade hier sprechen für den Holzbau die ausgezeichneten wärmeschutztechnischen Eigenschaften bei gleichzeitig geringen Wandstärken, der hohe Vorfertigungsgrad, das geringe Gewicht, die trockene Bauweise sowie generell die Eigenschaft, ein nachwachsender Baustoff zu sein.
Serielles Sanieren bezeichnet die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden durch die Verwendung und Montage vorgefertigter Fassaden- und / oder Dachelemente, am besten einschließlich der Fenster sowie möglicherweise der Haustechnik. Die serielle Sanierung mit vorgefertigten Holzelementen bietet nicht nur eine schnelle und qualitätsgesicherte Alternative, sondern ermöglicht auch eine digitale Erfassung aller Materialien und Verbindungsmittel zur Dokumentation und Instandhaltung.
Der Holzbau hat bereits schon seit 2010 im Rahmen des „TES Forschungsprojekts“ seinen Platz im Bereich der Sanierung gefunden. Neu ist allenfalls der Begriff der „Seriellen Sanierung“. Eine Serielle Sanierung eignet sich besonders gut für architektonisch einfachere und typenähnliche Gebäude. Laut Studien gibt es bundesweit rund 2,3 Millionen Gebäude, die für eine Sanierung dieser Art infrage kommen. Dazu gehören viele Mietshäuser aus den 1950er bis 1970er Jahren, für die besonders wirtschaftliche Sanierungslösungen wichtig sind, weil die Mieten hier aus sozialen Gründen nicht weiter steigen dürfen. Wenn eine Wohnungsbaugesellschaft ein Mehrfamilienhaus oder eine Reihe baugleicher Wohngebäude sanieren möchte, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Investitionen in den langfristigen Erhalt ihrer Immobilien gekommen.
Sie sind eine Kommune oder eine Baugesellschaft und wollen eine serielle Gebäudesanierung durchführen lassen? Gerne beraten wir Sie über die Möglichkeiten der Vorfertigung im Holzbau: info(at)holzbauwelt.de
Quellen: informationsdienst-holz.de, bafa.de, holzbauwelt.de